RvdtG schrieb am 24.03.2022 09:24:
Eiger Nordwand schrieb am 24.03.2022 09:15:
RvdtG schrieb am 24.03.2022 08:57:
Eiger Nordwand schrieb am 24.03.2022 07:21:
ADie schrieb am 24.03.2022 06:53:
Mit Panzerabwehrwaffen und Flugabwehrraketen kann man sich nur verteidigen. Einen Sieg der Ukraine über Russland kann dadurch nicht erzwungen werden.
Eignen sich aber auch hervorragend bei assymetrischer Kriegsführung als Terrorwaffen gegen beliebige zivile Einrichtungen und sind auch bestens für Hinterhalte geeignet.
Eher nicht. Panzerabwehrraketen haben üblicherweise Hochlladungen oder Tandenhohlladungen, die bei Explosion einen (bzw. zwei) Plasmastrahl nach vorne richten und sich damit durch die Panzerung brennen und den Innenraum entzünden. Setzt man diese gegen Gebäude ein bekommt man "nur" ein Loch in der Außenwand und einen Zimmerbrand dahinter. Luftabwehrraketen haben 'nur' einen Splitter-Sprengkopf, der seine Umgebung mit Schrappnellen überzieht.
Vorteilhaft gegenüber "einfacheren" Waffensystemen wie Handgranaten*, Mörsern und improvisierten Sprengladungen ist dabei lediglich der Infrarotsuchkopf - sofern man ihn nutzen kann, aber dieses Feature verteuert auch die Anschaffung entsprechend.
*Wurde vor ein paar Jahren nicht ein Waffendepot durch eine handelsüliche Drohne mit Handgranate gesprengt?
Das reicht als Terrorwaffe vollkommen aus. Außerdem muss man nicht so weit ans Ziel heran, wie bei einer Handgranate.
Als "Terrorwaffe" viel zu komplex und auf dem Schwarzmarkt zu wertvoll. Für Terror genügt es, Angst zu schüren, und dass geht mit selbstgefrickelten Raketen, Sprengsätzen, Mörsern und Handgranaten an Drohnen viel einfacher.
Ja klar, der Schwarzmarkt ist für solche Dinger interessanter. So ein paar Kassam-Raketen halten Israel ab und an in Atem und das Zeug wird in irgendwelchen unterirdischen "Schrauber-Werkstätten" billigst hergestellt. Israel startet irgendwann mal wieder einen Vergeltungsangriff auf Gaza, aber unter Kontrolle bekommt man so etwas nie. Zur Not tut es auch eine mit selbst gemischtem Schwarzpulver gefüllte Rohrbombe mit sämtlichen kleinteiligen Metallschrott als Schrapnelladung. Ein durchschnittlicher Elektriker bastelt sogar einen ferngesteuerten Zündmechanismus mit "haushaltsüblichen" Teilen dazu. Assymetrische Kriegsführung ist halt für einen konventionellen Angreifer fast nie zu gewinnen. Es sein denn, er ist bereit, jedes Rattenloch mit diversen Einsatzkommandos und massivem Personaleinsatz auszuräuchern und entsprechend eigenen Verluste zu kalkulieren. Oder er macht "Rubbel die Katz" und reagiert mit Bombenteppichen. Dabei sind die Kollateralschäden aber in unserer Zeit kaum noch zu vermitteln.