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840 Beiträge seit 14.05.2007

Keine Ahnung von Musik

Eine witzige Aktion, die ich ausdrücklich gutheiße, die aber auch an
dem grundsätzlichen Problem nichts ändern wird. Das Problem ist, dass
die meisten Menschen schlicht keine Ahnung von Musik haben und daher
natürlich auch die grundsätzlichen Widersprüche des modernen
Urheberrechts allenfalls erahnen, aber nicht an konkreten Beispielen
festmachen und benennen können. Und daher werden sie sich bis zum
Ende der Zeiten von der Musikindustrie nach Strich und Faden
verarschen lassen. 

Mir kommt da z.B. jener Radiomoderator in den Sinn, dem eine
deutliche Übereinstimmung jeweils im Refrain zweier Lieder
aufgefallen war; bei einem der Songs hatte es sich um den deutschen
Eurovisionsbeitrag "Disappear" von den No Angels gehandelt. In den
Sat1-Nachrichten konnte man den Moderator am Computer sehen, wie er
zwei Wellenformdarstellungen miteinander verglich - absoluter Kappes
natürlich. Man muss schon beide Songs abhören und die jeweilige
Refrainmelodie und die Akkordfolge notieren, um sehen und vergleichen
zu können. 

Dann aber wird's interessant. Wie kann man sich das Recht
herausnehmen, auf den Wert der kompositorischen Idee zu pochen,
Kompositionen als "geistiges Eigentum" zu bezeichnen, aber ganz frech
immer wieder dasselbe zu verkaufen? Ganz einfach: Es beschwert sich
ja keiner - sagt der NDR, sagt auch die Plattenfirma. Aha.
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