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  • ichwersonst

mehr als 1000 Beiträge seit 24.04.2002

Interessant, was Du da schreibst ...

... wirklich.

Aber "auch Personaler waren mal Bewerber" heißt anscheinend gar
nichts.

Ich hatte mal einen Bekannten, der über 10 Jahre in einer Firma in
der Personalabteilung  beschäftigt war - die letzten Jahre als deren
Leiter in gehobener Stellung. Er hat dann aus eigenen Stücken
gekündigt, weil er was anderes machen wollte. Das ist 2,5 Jahre her -
er hat so grob geschätzte 170-200 Bewerbungen hinter sich, ein
dutzend Vorstellungsgespräche und immer noch keinen Job.

Ein smarter Typ im richtigen Alter (35) straighter Bildungsweg,
eloquent, vorzueigbar, flexibel in Ort, Geld und
Persönlichkeitsfragen, hat sich auf eigene Kosten fortgebildet - im
Grunde ein Typ, nach dem sich alle Personaler die Finger ablecken
müßten.

Wir haben uns über den ganzen Zeitraum gefragt, warum er kein Bein
auf die Erde bekommt, obwohl eine andere Bekannte in derselben
Branche mit dem selben Jobprofil mehrfach etwas gefunden angeboten
bekam, obwohl sie bereits schwanger war.

Bis ich dann dann seine digitalen Bewerbungsunterlagen in die hand
bekam. Ich bin beileibe kein Fachmann, aber selbst ich habe die schon
rein formalen Fehler nicht übersehen können. Ein offenes .doc (als
wenn alle Word hätten) ohne eingebette Schriften (sah also auf jedem
Rechner anders aus),m total konfuser aufbau des Lebenslaufes, die
letzten beiden Punkte des Lebenslaufes standen nicht mit auf dem
ersten Blatt, sondern auf einem zweiten - gleich darunter kam
irgendwelcher Fließtext, das Bild auf dem Deckblatt mit einem
15pt-Trauerrahmen eingezäunt usw. usf.

Ich weiß es nicht, aber eigentlich müßte er doch wissen, wie eine
vernünftige Bewerbung aussieht - das war jahrelang sein Ressort, er
dürfte hunderte davon jede Woche bekommen haben - wie kann ein
"Personaler" so dermaßen weit daneben liegen?
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