Ich stimme Ihnen in soweit zu, dass die bisherigen sozialistischen Gesellschaftsmodelle einen Nährboden für Idealisten bis hin zu Fanatikern abseits der eigentlichen Ideen dieser Gesellschafts- und Wirtschaftsform boten. Dies ist aber besonders der Tatsache zuzuordnen, dass anstatt der eigentlichen (marxistischen) Idee der direkten Beteiligung des Volkes an der Verwaltung (resp. Regierung) stets eine Nomenklatura oder gar starke einzelne Führungspersönlichkeiten sich die Staatsmacht angeeignet haben. Bestes Beispiel ist doch hierfür J. Stalin, dessen über die Zeit immer deutlicher ins Wahnhafte steigernde Paranoia, sicherlich auch in der nicht zu verleugnenden stetigen Bedrohung der sozialistischen/kommunistischen Gesellschaft durch "äußere Feinde" begründet, schließlich einen ganzen Staat in den Untergang zu reißen drohte und bis heute unser westliches Bild vom "bösen Bolschewismus" prägt (wobei es zu der diesen de facto Despotismus begründenden Regierungsform durchaus noch Alternativen gegeben hätte).
Ob jedoch der Hang zur Despotie, zu einer Art "kommunistischem Neofeudalismus", wie er sich ja auch in der DDR in Form der Privilegierung einer politischen "Herrschaftsklasse" gezeigt hat, dem Marxismus (ganz bewusst eben nicht Leninismus!), bzw. der sozialistischen resp. kommunistischen Gesellschaftsordnung inhärent ist, kann man so einfach nicht beantworten.
Leider kann ich mir tatsächlich einen diktatorischen Öko-Sozialismus vorstellen, wenn ich mir die Ideen der Grünen so anschaue. Wobei da auch wieder die Frage zu stellen ist, inwiefern hier überhaupt noch originär linke, sprich sozialistische/kommunistische Ideale vorliegen, oder sich sich um einen reinen Öko-Feudalismus mit einem grün-kapitalistischen Anstrich handeln dürfte. Da wird halt das althergebrachte Kapital gegen neues, umweltkonformes ausgetauscht, bzw. umgemalert. Die Mechanismen und der Ausbeutungsgedanke bleiben aber am Ende vollständig erhalten.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.04.2020 18:14).