step schrieb am 14.04.2020 21:40:
Es fängt damit an, dass die Unternehmen so ziemlich jede Lagerhaltung wegrationalisiert haben: just in time.
Hmm, und in welchem Umfang würden Sie Bevorratung für sinnvoll erachten? In einer Industrie, die weitgehend kunden- und auftragsbezogen produziert? Nehmen wir das Beispiel Autoindustrie: Es gibt nicht mehr den Käfer in zwei Ausstattungen / Motorisierungen, wo die (geschätzt) 1400 Einzelteile auf Lager genommen und daraus entsprechend viele Fahrzeuge zusammengebaut wurden. Es gibt x verschiedene Fahrzeuge in x verschiedenen Ausstattungen und Ausführungen, eine Bevorratung für mehrere Monate wäre nur mit gigantischem Aufwand machbar.
Warum eigentlich ein Beispiel aus der Autoindustrie, wenn es aktuell doch an ganz anderen Produkten fehlt?
Das Schutzmasken in China produziert werden, hat keine technischen Gründe. Es ist schlicht billiger. Das sich der Importeur nur so viele Masken auf Lager legt, wie er auch absetzen kann, hat ebenfalls keine technischen Gründe. Er müsste Geld verauslagen, dass dann in Ware gebunden ist, von der noch nicht einmal klar ist, ob und wann sie verkauft werden kann.
Also legt Staat Lager an, weil die Kapitale es von sich aus nicht tun würden, es widerspricht ihrem Zweck der Kapitalvermehrung. Aber auch hier kommen Kostengesichtspunkte zur Geltung. Mit dem Ergebnis, dass es auch an einfachster Schutzausrüstung fehlt. Am falschen Ende gespart oder alles richtig gemacht?
Ich vermute, dass auch die nächste Pandemie auf ein dafür nicht vorbereitetes Gesundheitswesen trifft.