Die Epoche des Wachstums geht absehbar zu Ende, so oder so: Entweder weil uns die Rohstoffe ausgehen und die zunehmend verschärften Umweltbedingungen uns dazu zwingen, oder weil wir das Wachstum freiwillig beenden, proaktiv und kontrolliert.
Man muss sich klarmachen, was das bedeutet. Unsere sterbende Epoche ist einzigartig in der Menschheitsgeschichte. Sie ist gekennzeichnet von einem historisch beispiellosen Wohlstand, der neben vielen Annehmlichkeiten auch die Grundlage für den demokratischen Rechtsstaat bildet; für ein Zivilisationsniveau, das alles vorherige in den Schatten stellt.
Es ist wohl nicht so schwer zu erklären, warum von Vernunft gerade nicht allzu viel zu sehen ist. Abgesehen davon, dass Menschen sowieso nur in Ausnahmefällen aus Vernunft handeln - schließlich sind wir Tiere wie andere Arten auch - ist leicht nachzuvollziehen, dass man sich im Angesicht des nahenden Endes an das Bestehende klammert. Interessant zu beobachten ist diese seltsame Torschlusspanik, die weite Teile der Gesellschaft ergriffen hat: Nochmal so richtig auf die Kacke hauen, bevor es endgültig nicht mehr geht. Hyperkonsum allerorten...
Ich würde dafür plädieren, die Dinge realistisch zu sehen. Dazu gehört auch, dem Menschen nicht mehr Vernunft und Gestaltungskraft zuzuschreiben, als er tatsächlich hat.