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  • Corvus Corax

mehr als 1000 Beiträge seit 25.03.2002

Deutschland hat bei der Problematik noch eine gewisse Sonderrolle

Dahingehend das sich Medien wie Politiker extrem schwer tun, sachlich
über das Themengebiet Integration, Immigrationsbeschränkungen und
Rechte von nicht Staatsbürgern zu argumentieren, zu gross ist die
Angst, von den jeweiligen Gegnern einfach mal schnell ins "Rechte
Lager" abgeschoben zu werden.

Das Resultat ist, das die Problematik der entstandenen
gesellschaftliche Fehlentwicklungen (Stichwort Subkulturen) bisher
hauptsächlich nur von der extremen rechten (NPD, REP, ...)
aufgegriffen wurden, die natürlich auch ihre dazu passenden extremen
Lösungen anbieten, und eine sachliche Diskussion über das ganze
Themengebiet weiter erschweren.

Zu groß die Angst gerade in D mit rechtem Gedankengut in Verbindung
gebracht zu werden. In Relation zu allem aus dieser Richtung gilt
Bushs aussenpolitischer Leitfaden in weiterer Verschärfung: "Wer
nicht gegen die ist, ist unser Gegner"

Auf Bevölkerungsebene, gerade in sozialen Brennpunkten sieht die
Situation anders aus, für diese Leute sind "soziale Konflikte" keine
politischen Buzzwords, sondern tägliche Realität, mangelnde
Integration keine Frage sondern tägliche Realität.

Doch die einzigen die eine Antwort auf die Probleme zu haben
behaupten, ja die sich überhaupt trauten sich zum Thema zu äussern
sind die extremen rechten, und nur dies erklärt deren Zulauf in
gewissen Gegenden Deutschlands, dabei sind die Antworten die die
extremen auf diese Fragen bieten naturgemäß kurzsichtig und fatal,
nur ist die diese wählende Bevölkerungsschicht in der Regel nicht
ausreichend informiert um dies im grösseren Kontext zu überscheuen.

Erst in jüngster Zeit hört man plötzlich von Politikern aus nun gar
nicht rechten Lagern kritische Äusserungen zu Themen die bisher
traditionell der NPD und Konsorten vorbehalten waren,
aber anstatt das eine kritische Diskussion einsetzt, werden wie
üblich die Sprecher diffamiert und "in die rechte Ecke geschoben" -
wobei selbige rechte Ecke tatkräftig mithilft, sie kann nur
profitieren.

Die Integrität einer Nation beruht in der Tat nicht nur auf ihrem
Territorium, ihrer Wirtschaftsmacht oder etwa einer Verfassung.
Genauso ausschlaggebend sind eine gemeinsame Sprache, Kultur und ein
Nationalgefühl.

Erlaubt man Zuwanderern ihre eigene Sprache, Kultur und nationale
Identität mitzubringen, die im Konflikt zu der des eigenen Landes
stehen, entstehen zwangsläufig Spannungen, Interessenskonflikte
zwischen unterschiedlichen abgeschlossenen Gruppierungen.

Überschreitet diese Entwicklung eine kritische Grenze, können die
unterschiedlichen Interessen nicht mehr von einer einzigen
demokratisch gewählten Regierung vertreten werden, sie hätte das
selbe Problem wie derzeit etwa die Regierung der EU, und ein
Legitimationsproblem, bei gleichzeitiger Erschwerung der
Kompromissfindung bis zum politischen Stillstand und fehlen von
tragbaren politischen Alternativen.

Die dabei entstehenden Spannungen können je nach Kompatibilität der
Kulturen bis zu einem Bürgerkrieg führen, insbesondere wenn die
wirtschaftliche und soziale Situation zu Konkurrenz und Konflikten
führt.
Radikale rechte Organisationen und andere profitierende - auf allen
beteiligten Seiten - würden diese, und den Hass zwischen den Gruppen
auch noch schüren.

Ein gutes Beispiel (sprich worst case scenario) für eine solche
Situation ist etwa der langjährige Konflikt in Nordirland, aber auch
die Konflikte im Ehemaligen Jugoslavien könnten dem aufmerksamen
Betrachter die Gefahren vor Augen führen.

Dies wäre aber nicht das Telepolis Forum wenn ich meine Meinung nicht
auf einem hoch-provokanten Punkt gipfeln würde, also tue ich dieses
mit der wohl bekannten Formulierung

Deutschland den Deutschen!

Diese eigentlich triviale Grundlage der Nationalität ist wohl wie
keine andere von den Neonazis für ihre Zwecke missbraucht worden, die
meist in einem Satz genannte Forderung "Ausländer raus" ist
kurzsichtig, dumm, ultranationalistisch - eben rechtsextrem.

Was aber durchaus Sinn macht zu fordern ist, das wer immer dauerhaft
in Deutschland lebt, eben auch Deutscher wird - und dies zeichnet
sich IMHO eben gerade durch die gemeinsame Sprache und eine
Grundlegende Übereinstimmung kultureller Überzeugungen aus.

Man kann dies etwas weniger Provokant auch durch den buzzword Begriff
"Leitkultur" beschreiben.

Eine gewisse kulturelle Diversation ist dabei ja durchaus
wünschenswert, lokale Minderheiten können die Gesellschaft
bereichern, ja selbst der "multi kulti" Ansatz hat seine
Berechtigung, solange es ein Miteinander und kein Gegeneinander der
Kulturen wird.

Aber wenn lokal die Minderheiten zu Mehrheiten werden und
gleichzeitig die soziale Situation ein Gegeneinander der Kulturen
forciert, ist die nationale Integrität bedroht, und dieser Bedrohung
muss man mit demokratisch legitimen Mitteln begegnen, man darf nicht
auf eine Eskalation warten und damit auf die Mittel der
Rechtsextremen setzen, die die entstehenden Konflikte auchnoch
schüren.

Dies aber erfordert in erster Linie eine offene Diskussion über die
Problematik, und damit ein tiefgreifendes Umdenken in Medien und
Politik und Teilen der Bevölkerung.

Gruß

Corvus

So mal sehen wie viele Heise Forumtrolle mich jetzt für einen Nazi
halten und damit beweissen das sie nichts verstanden haben ;)
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