Sorry für den Titel, aber Verbalradikalismus besitzt in meiner subjektiven Wahrnehmung keine Relevanz: Der Inhalt muss mir nicht gefallen, aber kurz und prägnant ist endlosem Geschwalle immer vorzuziehen.
Relevanz ist immer relativ: Hier im "Westen" sind die Opiumkriege längst vergessen, wetten dass China das etwas anders sieht, somit auch die Rhetorik der USA und Vasallen eine andere Relevanz besitzt als hier?
Oder das Wort "Invervention", welches für missgebildete Kinder im Irak und ihre Eltern dank DU-Munition eher als "Hassrede" von fundamentalistischen Kriegsgurgeln Relevanz besitzt?
Relevanz killt zudem gerade die Suchmaschinen/das Internet: Wehe man sucht Infos zu einem Thema, welches in der Zwischenzeit irgendwann nochmals tagesaktuelle Relevanz hatte. Die Chancen stehen sehr gut, dass man die für einem persönlich relevanten Infos deswegen nicht mehr findet, weil man keine Nerven hat sich schon wieder durch drölfzehntausend praktisch wortgleiche Qualitätsartikelschnippsel zu klicken, die alle keine fürs Thema relevanten Infos haben.
Mit Relevanz wird einzig und allein der Diskurs bestimmt respektive eingeengt. Das kann man bei und mit Covid besonders gut beobachten (zb wie eine Impfung wirkt ist im Mainstream komplett irrelevant), auch im privaten Umfeld. Umgangssprachlich sagt man einfach eher "interessiert mich nicht" als "empfinde ich für mich als irrelevant". Und deswegen, bevor ich mir selbst widerspreche und zu viel lalle, ist Relevanz (neusprechlicher) Bullshit.
Denn eigentlich ist ja genau das Gegenteil der Fall: Wenn für das Gegenüber ein Thema relevant ist, dann sollte man zumindest zuhören, denn es ist ihm/ihr wichtig, völlig egal für wie "normal" man es hält.
</rant off>