Ansicht umschalten
Avatar von sepp_mairhubr

mehr als 1000 Beiträge seit 07.09.2001

Abstandswaffen und deren Einsatz

Biddle zeigt in einem Überblick der Geschichte des Einsatzes von Präzisionsbombenkampagnen seit Anfang der Neunziger Jahre in Jugoslawien, dem Irak, Libyen und in Afghanistan, dass diese kaum je wesentlichen Einfluss auf den Kriegsverlauf hätten.

Nun, ich weiss nicht, wie Biddel hier auf diesen Vergleich kommt. RU hat eine der stärksten Luftwaffen der Welt.
Den Vorteil der Abstandswaffen wären m.E. folgende:
- Rückverlegung der Luftstreitkräfte nach Osten um der Gefahr des Beschusses auszuweichen
- Das impliziert weitere Anflugwege, die sich auf die Triebwerke auswirken, die Wartungszyklen erhöhen sich, demnach sinkt der Klarstand der einsatzfähigen Flugsysteme
- Höhere Arbeitsbelastung von Piloten und Bodencrew

Damals habe das ukrainische Militär keine Fähigkeit gezeigt, seine Kräfte in dem für einen entscheidenden Durchbruch erforderlichen Umfang zu koordinieren. "Waffen mit größerer Reichweite würden diese Koordinierung noch komplizierter machen."

Hier vergisst Biddel, dass die Ukrainer zu keiner Zeit eine Luftüberlegenheit hatten und nicht im Stande waren KA-52/MI-28 Kampfhubschrauber auf Distanz zu halten um die PzAbwLFK ausserhalb der Reichweite zu bringen (ich glaube 5000m).
Da können die Einheiten noch so gut ausgebildet sein, wenn der Schutzschirm aus der Luft fehlt, werden Bodenoperationen schwierig. Zu Mal beide Seiten eine sehr effektive "Realtime" Luftaufklärung besitzen.
Die Minenfelder wären ja zu Durchstossen gewesen, wäre da eben nicht die Kampfhubschrauber gewesen wären.

Die Ukraine wäre besser bedient gewesen, wenn sie die russ. Truppen bei Prokowsk in eine Tasche laufen lassen hätten und mit ihren -in Kursk eingesetzten Einheiten- dann in die Flanken eingefallen wären um die Spitzen abzuschneiden. Ganz nach von Manstein´s Gefechtsführung: "Schlagen aus der Nachhand".

Der Brückenkopf am Dnjepr war ein Riesen Fehler, der hat Mann und Material gekostet. Ein Brückenkopf lohnt sich nur dann, wenn ich ihn taktisch nutzen kann. Das war aber hier allein durch die Breite des Dnjeprs nicht gegeben. Auch hier hat wieder die Lufthoheit gefehlt oder zumindest der Status Quo. Auch diese Planspiele, vom landen auf der Kinburn Spit ist völliger Unsinn. Die Truppen müssen über eine Riesen, einfach zu überwachende, Wasserfläche herangeführt werden.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.09.2024 15:11).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten