udo46 schrieb am 02.09.2024 23:36:
Es gibt eine gute Richtschnur im Durcheinander der Kriegspropaganda:
Vertraue nur den offiziellen Verlautbarungen, wenn sie Positives über die gegnerische Kriegspartei verlauten lassen und Negatives über sich selbst.
Das halte ich in der Tat auch für eine sehr gute Methode, mit der man sehr wahrscheinlich auch ohne weitere Insider-Informationen der Wahrheit relativ nahe kommt. Oder exakter: Damit lassen sich zumindest obere und untere Schranken konstruieren, innerhalb derer die Wahrheit irgendwo verlaufen muss. Schließlich fallen bei der Vorgehensweise ja auch eine Menge Informationen unter den Tisch, die möglicherweise dennoch korrekt sind.
Ein gutes Gedächtnis kann auch hilfreich sein: Liest man eine Aussage der selben Quelle, die einer vorherigen Aussage derart widerspricht, dass nicht beide gleichzeitig zutreffen können, kann man davon ausgehen, dass zumindest eine davon gelogen ist. Das ist zwar eine Binsenweisheit, aber das Gespür dafür scheint oft nicht sonderlich ausgeprägt. Hin und wieder lese ich sogar Medienartikel in denen sich die o.g. "vorherige Aussage" direkt in dem Absatz darüber befindet. So weit sollte das Gedächtnis dann doch mindestens reichen 😊
Ferner fällt es so auch leichter, die Glaubwürdigkeit einer Quelle zu bewerten, wenn man auch ohne tiefere Hintergrundinformationen herleiten kann, dass mindestens einmal gelogen wurde.