Trotz Impfung stehe ich manchen politischen Entscheidungen ablehnend gegenüber.
Jetzt, wo immer mehr Länder über Lockerungen oder sogar eine Ende aller Maßnahmen nachdenken oder dieser konkret beschliessen, macht es meiner Ansicht nach kaum noch Sinn, hier über eine Verschärfung der Maßnahmen zu debattieren.
Manche Entscheidungen der Politik waren entweder unwirksam oder sogar kontraproduktiv, wie etwa
- die Schließung der Schulen, in deren Folge Krankenschwestern mit Kindern ihren Beruf nicht mehr ausüben konnten
- Verbot von Aktivitäten im Freien mit Folgen für Gesundheit, Psyche und dem Umstand, dass sich die Menschen dann halt in geschlossenen Räumen getroffen haben
- die unseligen Impfkampagnen für Kinder und Jugendliche anstatt sich auf den Schutz vulnerabler Gruppen zu konzentrieren, vor allem Menschen ab 60
- der zweimal vergeigte Start der Impfkampagnen. Erst Ende 2020 und dann erneut im Herbst 2021. Hätte Deutschland in dem gleichen Tempo geimpft wie Israel, dann wären hier weniger Menschen gestorben. Vor allem in der Gruppe der Ü60 jährigen.
Manche Maßnahmen waren schlicht übergriffig und überflüssig. Was Anfang 2020 noch entschuldbar erscheint kann man zwei Jahre später nur noch als Ausdruck von Bockbeinigkeit und Sturheit bezeichnen.
Alleine wenn man sieht, auf welche Weise das Parlament in der Frage der Dauer des Genesenenstatus hintergangen wurde, sei es durch das RKI und / oder durch Herrn Lauterbach, zeigt, dass hier Maßstäbe verrückt wurden. Da haben manche den Kampf gegen das Virus offenbar in den Stand einer religiösen Grundsatzfrage erhoben und lassen sich dabei weder von Fakten noch von Argumenten irritieren.
Corona hat vor allem Schwächen im Gesundheitssystem aufgedeckt, aber auch Schwächen im poliitschen System. Nur allzu begierig haben Abgeordnete und Landesfürsten sich vor ihrer Verantwortung gedrückt und mit einem Gesetz ihre Entscheidungsbefugnis an die Bundesregierung abgetreten. Auch dieser Akt an Arbeitbeitsverweigerung sollte Gegenstand einer Aufarbeitung sein.
Corona hat auch zum wiederholten Mal gezeigt, dass auf die Medien kein Verlass ist, wenn es darum geht, als Korrektiv der Politik zu wirken. In manchen Fragen passte zwischen die Position der Medien und die der Regierung kein Blatt Papier.
Den größten Schaden aber hat die Gesellschaft davon getragen. Um von offensichtlichen Fehlern, Versagen und persönlichen Bereicherungen abzulenken, wurd wie in kaum einer anderen Frage zuvor gegen Andersdenkende gehetzt. Ungeimpfte und Fragesteller wurden stigmatisiert und zu Sündenböcken gemacht, um von eigenen und offensichtlichen Fehlern abzulenken.
Und wie man sieht, wirkt diese Propaganda bis heute in den Köpfen.