joribo schrieb am 26.08.2022 17:11:
Ich habe in China das Gegenteil von Rassismus erlebt!
Die Menschen waren neugierig-freundlich, fragten mich wo ich herkomme und warum ich hier bin und ob ich chinesisch kann und all so was. Viele haben mir irgendwas angeboten, etwa dass sie gerne mit mir in so eine Imbissbude gehen würden und mir Tee spendieren und ich möge doch mal was erzählen über die Länder in denen ich gearbeitet habe.
Nicht das Geringste von Rassismus.
Ich war auch in China.
Anlässlich einer Skitourenexpedition zum Muztagh Ata in der Provinz Xinjiang.
Wir haben einige Tage in der berühmten Karawanenstadt Kashgar an der alten historischen Seidenstrasse verbracht.
Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie chinesische Baumaschinen die historische von Uighuren bewohnte Altstadt platt gemacht haben, um dort Wolkenkratzer für Han-Chinesen hochzuziehen.
Ich habe mit eigenen Augen gesehen wie, Gruppen von etwa 20 jungen kräftigen glatzköpfigen Männern ohne Uniform, aber mit einem Baseballschläger in der Hand unter der Führung eines Menschen in Uniform durch die traurigen Reste der Altstadt ziehen.
Um "für Ordnung zu sorgen", wie man mir auf Nachfrage erklärt hat.
Ich habe erlebt, das dort allgemein, also auch unter den Han-Chinesen, ein Klima der Angst herrscht.
Ich habe versucht, mich mit unserem "local guide" ganz locker über Politik zu unterhälten. Ich wollte über den Breitner Paule und seine rote Mao-Bibel und ähnliche Schwänke aus meiner Jugendzeit reden. Er bat mich sofort damit aufzuhören. Es war ihm sichtlich unangenehm und ich habe seinen Wunsch respektiert.
Auch meinen anderen Versuche, mit Han-Chinesen freundlichen Kontakt aufzunehmen, sind weitestgehend gescheitert.
Ein freundliches Lächeln oder Zuwinken wurde fast immer mit einer versteinerten Miene quittiert.
Vielleicht haben sie gedacht, ich sei eine teuflische Langnase aus dem dekadenten Westen.
Und ich wollte doch nur Bergsteigen und gut Essen und Trinken und eine anständige Zeche machen.
Sehr schade!
V E N C E R E M O S