rationis schrieb am 03.02.2023 12:00:
Da Sie von der Spieltheorie kommen, bleiben wir kurz in diesem Framework:
1.) Plus-Seite: Was würde Putin durch eine Atombombe (und sei es nur eine "kleine" -wobei eine Hiroshima-Bombe bereits als sehr klein gilt!) genau gewinnen?
--> Bestenfalls (aus seiner Sicht) würde er damit eine Schockreaktion auslösen und die ukrainische Führung zur Aufgabe bewegen. Militärisch würde er hingegen damit nichts erreichen, was er nicht auch durch konventionelle Angriffe erreichen könnte.
Wie wahrscheinlich wäre es, dass die Ukraine dann aufgibt? Die Wahrscheinlichkeit für eine Aufgabe ist wesentlch geringer als damals im Hiroshima Szenario: Japan war auf sich alleine gestellt und ohne Möglichkeit eines Vergeltungsschlages. Die Ukraine weiß hingegen den gesamten Westen hinter sich - der sowohl atomar als auch konventionell handeln könnte.
Das ist deine Interpretation, man könnte es auch so sehen, wirft er es auf Kiew und die komplette regierung der Ukraine ist geröstet, wir gedroht wenn nicht innerhalb von 24 stunden die bedingungslose kapitulation kommt und abgabe aller waffen an die russen, nochmal 10 geworfen werden auf alle verbliebenen grossstädte der ukraine.
Na da wär ich aber gespannnt ob da noch einer nen mucks macht dort... und die Nato wird sich schön draussen halten wenn sie nicht mit geröstet werden wollen, und das wollen sie nicht... wäre dumm wenn man milliarden und millionen an kohle angehäuft hat und sie nicht ausgeben könnte... und wenn interessiert schon fremdes elend, siehe Kurden etc...
2. Minus-Seite:
Welche Nachteile würden sich für Putin aus einem taktischen Nuklearschlag ergeben können?
1. Hohes Risiko für eine Abwendung von China und Indien, den wichtigsten wirtschaftlichen Partnern
2. Hohes Risiko für eine Abwendung bislang neutraler Staaten, vor allem in Afrika
3. Durch 1 & 2 bedingtes Risiko für eine enorme wirtschaftliche Schwächung Russlands, die weit über das hinausgehen würde, was Sanktionen jemals erreichen könnten
4. Gegenreaktion durch den Westen: Bereits angekündigt sind harte konventionelle Gegenschläge, etwa die Vernichtung der russischen Schwarzmeerflotte.Abwägung:
Putin führt einen Angriffskrieg. Man greift an, wenn man etwas hinzugewinnen will. Das Ziel seines Krieges ist also der Gewinn von (Macht, Land, Ressourcen etc). Man greift nicht an, weil man etwas verlieren oder abgeben möchte.In der Summe haben wir als zu erwartende Effekte eines Atomschlags aus Sicht von Putin 1x Plus und 4x Minus, und selbst dieses eine Plus ist mehr als fraglich.
Die potentiellen Nachteile überwiegen also den potentiellen Gewinn bei weitem.Wenn wir davon ausgehen, dass Putin die Grundrechenarten in der Schule gelernt hat, dann wird er durchaus wissen, dass 4 > 1 ist und dementsprechend handeln - also auf gar keinen Fall einen Atomangriff vornehmen.
Die USA haben sich bereits klar geäußert.
zu dem zweiten punkt unwahrscheinlich... warum sollten die auf billige resourcen verzichten, also indien und china... nicht jeder hat komplet was am helm wie in deutschland und opfert sein volk der moral willen... und selbst die moral wäre da noch fragwürdig....