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mehr als 1000 Beiträge seit 17.06.2004

Zusätzliche Bemerkungen

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, daß der Konflikt zwischen
Ceylon-Tamilien und Singalesen in der englischen Kolonialherrschaft
wurzelt. Die Engländer haben als Kolonialbeamte überwiegend Tamilen,
die ca. 15% der Bevölkerung stellen, verwendet - nach Motto: teile
und herrsche.

Dadurch wurden Tamilen einflußreich und beherrschten auch den Handel
und den Export auf Sri Lanka. Nach der Unabhängigkeit waren die
Tamilen also ein Stück weit als Kollaborateure des Kolonialismus
angesehen.

Richtig ist, daß dann ein singalesich buddhistischer Nationalismus
einsetzte ... wie rückblickend zur Recht kritisiert wird. Nicht
unerwähnt bleiben sollte auch, daß es außer den Ceylon-Tamilen
weitere indische Tamilen, hauptsächlich Teepflücker(innen) auf
ehemals britischen Plantagen gab, die nicht die ceylonesische sondern
die indische Staatsangehörigkeit besaßen ...

[Die bundesdeutsche Asylpolitik in Bezug auf die Tamilen ist auch
merkwürdig: je mehr Tamilen in Ceylon im laufe der Jahre verfolgt
wurden, je geringer wurden ihre Chancen, in Deutsschland Asyl zu
erhalten!]

Bei nur 15% Bevölkerungsanteil hat Sri Lanka trotzdem die tamilische
Sprache als Amtssprache eingeführt (Man stelle sich vor, in
Deutschland würde türkisch als Amtssprache eingeführt, ich meine
*nach* dem EU-Beitritt der Türkei ;-) - )

Eine relativ gute Übersicht auch mit thematischen Karten findet sich
hier:

http://www.lib.utexas.edu/maps/sri_lanka.html

Kürzlich hatte der Spiegel einen längeren Bericht, der zwar in
mancher Hinsicher sehr, sehr merkwürdig geschrieben ist, dennoch über
die Irrungen und Wirrungen  der letzten Jahrzehnte auf Sri Lanka und
die zunehmende Integration in den globalen Kontext einiges erahnen
läßt:
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DER SPIEGEL 46/2004 - 08. November 2004
URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,326711,00.html
Tourismus

Klassenkampf im Paradies

Von Mario Kaiser

Ein Münchner Paar hat wahr gemacht, wovon viele träumen: fernab der
Welt, in einer schönen Bucht, einen Hort der vollkommenen Entspannung
zu schaffen. Doch immer wieder bedrohten linke Guerilleros die Idylle
- nun sitzen sie sogar in der Regierung Sri Lankas.

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Das im Spiegel beschrieben "Paradies", die Urlauberanlage bei
Tangalla (siehe Landkarte im TP-Artikel) gibt es jetzt überhaupt
nicht mehr, sämtliche Cabanas sind von der Tsunami weggerissen worden
... In Tangalla selbst gab es 75 Tote ... Nur die Urlauber-Gettos der
GlobalPlayer zwischen Colombo und Matara haben alles relativ
überstanden, bzw. werden in der Lage sein, die Schäden kurzfristig zu
beseitigen.


http://www.srilankatravelguide.com/tangalla.htm
http://www.srilankatravelguide.com/TANphotos1.htm
http://www.srilankatravelguide.com/TANhotels.htm

holiday.com/Deutsch/Foto_Gallerie/hauptteil_foto_gallerie.html
http://www.marang.de/tangalle.htm
http://www.reiseberichte-reisefotos.de/?section=Bilder&med_id=2892
http://mitglied.lycos.de/wernerrutz/lkreisebaukasten2.htm
http://www.villa-araliya.de/

u.v.a.

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