War die Abkehr von der Atomenergie und der Kohle vielleicht zu schnell und populistisch von der Merkel-Regierung?
Wolfgang Bosbach: Populistisch? Es hieß doch bislang, dass das eine Großtat der politischen Vernunft war. Fakt ist: Damals gab es für die fortdauernde Nutzung der Kernenergie weder eine parlamentarische noch eine gesellschaftliche Mehrheit. Und heute auch nicht. Heute allerdings heißt das Megathema CO2-Reduktion. Vielleicht wäre es ja doch klüger gewesen, erst aus der Kohleverstromung und erst danach aus der Kernenergie auszusteigen.
Eine Partei oder eine Regierung, deren Handeln ausschließlich vom gerade gültigen, veröffentlichten Zeitgeist bestimmt ist, kann weg, die braucht niemand.