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  • Karsten W.

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Re: Zusammenfassung

Marcel Leutenegger schrieb am 11. Mai 2009 20:16

> Ich sehe eher eine konservative Haltung - den status quo nicht
> anzutasten scheint Dir wichtiger, als Fehlentwicklungen zu
> korrigieren. 

Nö, du hast hier nur gerade ein Thema erwischt, bei dem der Status
quo halt in gewissen Grenzen mit meinen den Vorstellungen über freies
Wirtschaften zuammenfällt. Wenn du wissen willst, wie es die echten
Konservativen sehen, das lies mal das hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,623961,00.html 

Der ist deinen Vorschlägen näher als meinen.

> Es wäre schön, wenn Du jetzt mal Deine Vorschläge zur Verbesserung
> der Situation lieferst. Meine haben wir ausgiebig genug diskutiert.

Auf politischer Ebene: Viel mehr direkte Demokratie, allgemein
Rückzug der Politik aus vielen Bereichen (außer Justiz, Militär,
Polizei), im Gegenzug massive Steuersenkungen, Abschaffung der
meisten Steuertypen (evtl. nur noch Umsatzsteuern und wenige gezielte
Strafsteuern zwecks Lenkung). Transparentere politische Prozesse und
mehr juristische Möglichkeiten, Politiker bei Fehlentscheidungen
haftbar zu machen. Abschaffung von 'Sozialhilfe' (nur noch
Lebensmittelmarken und Unterkunft für die Notfälle). Verantwortung
wieder den Bürgern geben, mehr kommunale Organisation statt
landesweiter, Kommunen sollten stärker im Wettbewerb stehen um so
mehr verschiedene Modelle ausprobieren zu können. 

Wirtschaftlich: Laufen lassen. Harte Eingriffe aber bei
Monopolbildungen bzw. allgemein, wo der freie Markt nicht mehr
funktioniert. Firmen, Banken usw. pleite gehen lassen, anstatt zu
stützen. Keine langfristigen Subventionen, nur selten kurzfristig in
einzelnen Bereichen um Verklemmungen zu lösen bzw. Anschub zu
leisten. Verfehlungen auf wirtschaftlicher Ebene der Justiz
überlassen (die Aktionäre verklagen dann halt die Manager, wenn
letztere Unfug machen).

Konkret im Falle der großen Krise: Pech gehabt, wer es nicht schafft,
geht pleite. Gehen Firmen hops, sind andere da, die in die Bresche
springen, bzw. die maroden Firmen kaufen. Das kostet zwar zeitweilig
Arbeitsplätze, aber die kommen dann halt beim Mitbewerber wieder.
Risko soll sich lohnen, muß aber Risiko bleiben. Wo Manager Fehler
gemacht haben, sollten diese von den Geschädigten verklagt und zur
Rechenschaft gezogen werden können. 

Bzgl. Derivaten: Wenn die wirklich ursächlich für die Krise sind,
dann werden die überlebenden Banken die danach nicht mehr anrühren
und das Problem ist gegessen. Aber DIE sind die Experten, nicht
irgendwelche Politiker, die denken besser zu wissen, was für eine
bestimmte Branche gut oder schlecht ist.

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