Bartträger schrieb am 23.05.2021 11:57:
Man muss sich stets vor Augen halten, dass wenn Politiker und Journalisten die (heute völlig unrealistische) Zweistaatenlösung hoch halten, sie die Enteignung der Palästinenser befürworten.
Ich kann mir nur vorstellen, dass die Briten, die Europäer und die USA damals ein ärmliches Land sahen, das zuvor schon lange nicht selbstbestimmt war und besonders die Briten und Franzosen - geübte Kolonialherren - einfach der Entscheidung zuneigten, über die Palästinenser bestimmen zu können, bzw. "das Problem" einfach einer Mehrheitsmaschine zu überantworten. Bemerkenswert ist immerhin, dass sich Großbritanien bei der endgültigen Abstimmung enthielt.
Man kann nicht oft genug auf den Wikipedia-Eintrag zum UN-Teilungsplan verweisen
https://de.wikipedia.org/wiki/UN-Teilungsplan_f%C3%BCr_Pal%C3%A4stinaDass über die Befindlichkeiten und das Völkerrecht der Palästinenser per Mehrheitsentscheid einfach weggegangen wurde, ist offensichtlich.
Augenfällig ist auch, dass alle unmittelbare Nachbarn gegen den Plan waren.
Für die anderen scheint das Problem (das Land) so weit weg gewesen zu sein, dass sie abstimmten, um das schlechte Gewissen, wie man mit den Juden umgegangen war, erst mal vom Tisch zu haben. Dass man für die nächsten Menschen eine jahrzehntelange Katastrophe ins Leben rief, wird leider viel zu selten thematisiert.
Deine immer wieder vorgetragene Erzählung, dass die Staaten in unmittelbarer Nähe gegen die Gründung Israels waren, ist richtig, aber sie ist auch bewusst irreführend. Du sparst einfach die Tatsache aus, dass das alles muslimische Staaten waren. Deren Haltung und Vorgehen hat letztlich zu den Verwerfungen geführt, die es dann gab. Die sind absolut mitverantwortlich für die Misere dort unten. Hätten die den kleinen Staat Israel akzeptiert, dann sähe es da unten völlig anders aus.