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  • ostkraft

286 Beiträge seit 04.03.2015

Euer Ernst!?! Really?!? Sorry, diese Einseitigkeit kann ich nicht ernst nehmen!

Ich zitiere zwei für mich maximal verstörende Textstellen:
"...und sich überwiegend nur anhand von einigen rechten Alternativmedien über die Welt informieren lassen. ..." KenFM rechts? Seit wann? Weil Ken Jebsen einige Thesen vertritt, die auch von als "Rechtsradikal" verunglimpften Autoren und Bewegungen wie "Querdenken" genannt werden? Ich verstehe Ken als radikalen Humanisten und Radikaldemokraten. Aber vielleicht bin ich auch völlig daneben mittlerweile, quasi off-meta. Zu meiner Entschuldigung: ich habe noch klassische linke Positionen gelernt im Vergleich zum vorherrschenden neoliberalen Narrativ in all seinen schwarz-grün-gelb-blauen Spielarten.

"...Dann entstand die Idee bei mir, einen Koautor mit hereinzunehmen, der das, was ich beobachtet habe, mit dem vergleicht, was in den sogenannten Mainstream-Medien passiert und was letztlich der allgemeingültigen Wahrheit entspricht...." So so, da hat der Autor wohl schon den Relotius-Skandal vergessen, welcher die nicht vorhandene Wahrheitstreue dieser sogenannten Qualitätsmedien schmerzhaft deutlich machte?

Ich nutze sowohl alternative Medien, als auch klassische Medien um mir ein eigenes Bild zu machen. Doch während ich in den alternativen Medien durchaus sehr unterschiedliche Sichtweisen vorfinde, bis hin zu sehr radikalen oder unglaublichen und oftmals unbewiesenen Behauptungen, spiegelt der Mainstream oftmals nur die exakt gleiche Sichtweise wieder, was auf mich sehr orchestriert und vorgekaut wirkt. Andererseits glänzen manche alternative Medien mit Berichten aus erster Hand oder von vor Ort und meist wertungsfreier Einordnung für den Leser (z.B. Pepe Escobar, Moon of Alabama u.a.) Zusätzlich ist das Fehlen wichtiger Zusammenhänge, Informationen und Widerhall gegensätzlicher Meinungen sehr durchgängig im Mainstream zu beobachten. Einzig die "Welt" bietet in den letzten Monaten mehr Pluralismus in den Meinungsartikeln. Ein Musterbeispiel für ausgewogene Berichterstattung und Meinungsäußerung ist für mich immer noch Telepolis. Diese zum Teil krasse Gegensätzlichkeit leistet sich im Mainstream sonst niemand mehr.
Zeit, Süddeutsche, Spiegel, Stern, taz, Tagesspiegel oder Frankfurter Rundschau sind für mich in ihrer Themenfokussierung und Meinungsmache so gut wie nicht mehr zu unterscheiden. Früher gab es konservativ, liberal und links profilierte Medien. Die spielen heute alle die gleiche neoliberal-grüne Musik und bekommen scheinbar die gleichen Anweisungen. Ich würde nicht so weit gehen und von Lügenpresse sprechen, aber ich finde Lückenpresse trifft es sehr gut.
Wenn ich dann sehe, wie RT oder KenFM oder auch anti-spiegel medial und wirtschaftlich fertig gemacht werden, oder es zumindest versucht wird, drängt sich mir stark der Eindruck auf, dass es keine andere Wahrheit geben darf, als jene welche die sogenannten Qualitätsmedien beauftragt sind, zu verbreiten. Das macht mich von Natur aus skeptisch.
Ich denke, so erzeugt der mediale Mainstream Zulauf für die alternativen Medien ganz von selbst, da er die Erwartungen der Menschen nicht erfüllen kann als Sprechpuppe einer dahinter stehenden Agenda/Propaganda.

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