Der Autor hantiert mit dem Wort „Journalismus“ viel zu sehr, scheint aber davon nicht viel Ahnung zu haben. Aber die Frage, was Journalismus ist, lässt sich sehr einfach beantworten, viel einfacher als man denkt. Man geht auf den Dachboden und holt sich eine Spiegel-Ausgabe aus 80-er Jahren. Mit großem Erstaunen findet man sauber recherchierte (sogar völlig neutrale) Artikel darin, die so gut wie von jedem Thema unvoreingenommen Vor- und Nachteile ausleuchtet. Ist ja ein Ding dass es früher möglich war, oder? Wer 80-er Jahre noch mitbekommen hat, kann sich erinnern, dass Politiker früher Angst vor der neuen Spiegel-Ausgabe hatten, weil sie die nächste Korruptionsaufdeckung befürchtet haben. Wie es heute aussieht (auch im Punkto Korruption), muss ich wohl nicht mehr erklären.
Wenn ein Verlag von einer privaten Hand übernommen wird (in der Regel ein US-Investor), dann ist in 95% aller Fälle der Journalismus zu Ende. Es wird nur das geschrieben (oder besser gesagt abgeschrieben), was diese Privatinteressen vorgeben. So wird aus Journalismus Propagandismus. Besonders deutlich ist diese Wandlung bei Spiegel zu beobachten, dessen Inhalt heute nur noch auf Hetze und Hysterie reduziert ist. Diese Art von Artikel sind heute kaum noch lesbar, da bereits in der Überschrift eine typische Oberlehrerart erkennbar ist, und der ganze Artikel genauso einseitig ist, wie die Spiegelseite eines Spiegels. Im Zustand der vielgelobten Privatisierung erkennt man außerdem plötzlich, dass Recherche so etwas wie Kosten sind, und unbedingt vermieden werden muss. Ein anderes Beispiel ist, wenn die Regierung die Medien „subventioniert“, d.h. korrumpiert. Ein schönes Beispiel dafür wären 4 Millionen Euro „Geschenk“ (selbstverständlich unsere Steuergelder) fürs neue TAZ-Verlagsgebäude. Da sollte man sich nicht wundern, wenn eine Zeitung 1:1 der Regierung nach dem Mund redet, ganz egal wie „demokratisch“ diese Regierung gerade agiert. So kommt es zu völlig bescheuerten Berichtserstattung, wo sogar ein Blinder sehen würde, dass Protestierende aus allen Gesellschaftsschichten sind, und Journalisten schreiben was von Nazi-Schergen. Diese Dauerlügerei hat dazu geführt, dass es heute gar keine Internetforen gibt, wo nicht brutal zensiert wird. Der besagte Spiegel hat z.B. von seinen Videos auf Youtube zuerst die Kommentarfunktion ausgeschaltet, und mittlerweile die Bewertungsfunktion deaktiviert, weil die Bewertungen anscheinend der Redaktion selbst zu peinlich wurden.
Besonders letzte Jahrzehnte konnte man immer das gleiche Muster beobachten: die so genannten „Wahrheitsmedien“ ignorieren ein für Bevölkerung wichtiges Thema so lange, bis die „falschen Medien“ (alternative Medien) davon oft genug berichtet haben. Dabei verunglimpfen sie diese zuerst als Verschwörungstheoretiker. Erst dann merken diese, dass man ein Thema nicht totschweigen kann, und fangen sehr widerwillig an davon zu berichten. So war es z.B. beim Thema Migrationspakt oder Freihandelsabkommen mit USA, wo die Merkels Regierung gehofft hat, alles in dunklen Hinterzimmerchen, vorbei an Öffentlichkeit, abzuschließen. So ähnlich wird in ÖR-Medien über sämtliche Proteste berichtet. Z.B. wurde versucht aktuelle Proteste in Frankreich totzuschweigen, obwohl diese recht intensiv waren. Wohlwissend was man da treibt, erdreist man sich auch noch dazu, sich in Foren über „falsche Medien“ zu beschweren. Noch viel witziger wird es, wenn man diese gekauften und bezahlten „Meinungen“ genau beobachtet: die „Meinungsvielfalt!“ sieht dann oft so aus, dass alle Zeitungen das Gleiche schreiben, und je nach Geldgeber ihre Meinung um 180° umdrehen. Diese Medien sehen ihre Aufgabe darin erledigt, wenn sie unpassende Meinungen als rechts bezeichnen, das ist armselig. Und: so etwas ist nicht nur dumm, sondern auch peinlich.
Fazit: Korruption ist kein Journalismus, und konstruktiv ist die Korruption auch nicht.