rackz schrieb am 13.01.2021 21:59:
Die 150 € würden mir für meine gesunde Ernährung z.B. nicht ausreichen.
Das sagt nix aus.
Aussagen würde etwa eine Datenerhebung, dass ein wesentlicher Anteil an Leuten mit Harzt-IV nach einigen Monaten einen unterdurchschnittlichen niedrigen BMI aufweisen, abmagern und andere objektiv-medizinische Kriterien von Unterernährung aufweisen. Und da bin ich ganz bei Ihnen: Wenn dem so wäre, ist das kritisch und ausgesprochen ungut und klarerweise von Seiten der Gesellschaft/Politik zu ändern. Zum Glück ist es aber definitiv nicht so.
Ich habe eigene Erfahrungen und Experimente gemacht. So habe ich die vor rund 10 Jahren heftig kritisierten "Sarrazin-Rezepte" aus dem Sarrazin-Buch "Deutschland schafft sich ab" selbst ausprobiert, in leicht abgewandelter Form aber dem Prinzip folgend, über 3 Monate und mit genauer Kostenkontrolle; Und das obwohl ich Sarrazin Anfangs für einen Bankster gehalten habe. Dabei hat der Sarrazin grossteils Recht und nach 10 Jahren mit seinen Thesen auch fast überall Recht behalten. Leider.
Meine Lebensmittelkosten pro Kopf und Monat waren runde 100,- bis 110,- Euro. Und das ging sich jedesmal locker aus, Zeit zum selber Kochen ist da auch genug vorhanden. Ohne Hunger, ohne Magersucht, immer gut und reichlich gegessen. Aber man darf keine ideologischen Scheuklappen haben und muss einfache Tricks wie ein "Haushaltsbuch führen" mit genauer Ausgabenkontrolle befolgen, Werbung vermeiden und Einkaufsreflexe unterbinden. Das liegt alles an einem selbst und ist alles keine Hexerei.
Bei Amazon entscheidet der Zwang zum Profit über die schlechten Arbeitsbedinungen.
Mag sein, ist aber nicht der Punkt und ausserdem das Problem von Amazon und nicht der Angestellten.
Denn jeder Arbeitnehmer, auch der bei Amazon, hat das freie Recht den Hut drauf zu hauen und seine Arbeitsbedingungen zu verbessern wenn er meint dass es zuviel Schlechtes ist - denn es existiert kein fremdbestimmter Zwang oder Zwangsarbeit. Denn man kann heute nicht verhungern oder obdachlos dastehen, blos weil man einen aus eigener Sicht miesen Job hin haut. Da müssen noch viel mehr eigene Dummheiten dazu kommen, dass das passiert; Denn dafür haben wir viel zu viel Sozialstaat.
Man kann sich ohne Job und ohne Vermögen vielleicht nicht mehr jeden Tag eine Flasche Rotwein Chateau Cheval Blanc oder teures Essen-Gehen-im-Restaurant leisten. Das muss aber alles nicht sein, das ist bestenfalls das Jammern auf hohem, sehr hohem Niveau von meist präpotenten Salonlinken.
Der Zwang zur Arbeit ist in unserer Gesellschaft nur fiktiv und selbst eingebildet. Oder durch den eigenen Antrieb, doch mehr machen zu wollen, getrieben es aber nicht zu schaffen. Alles in Ordnung und kein Grund zur Jammerei wie schlecht Arbeitgeber wie Amazon sein mögen. Denn man kann eben auch selbst aktiv und intelligent sein und mehr mit sich anzufangen wissen, natürlich auch auf finanziell kleinen Niveau.