Der Radiosender Echo Moskau ist ganz klar gegen den Einmarsch der Ukraine und strahlt sein Programm von morgens bis abends in ganz Russland aus.
(Ulrich Heyden, 24.2.22 bei K&K)
Echo Moskau ist ein westlich-liberal eingestellter Oppositionssender, der zumindest bis gestern seine divergierende Meinung noch verbreiten konnte. Er wird aller Vermutung nach aus westlichen Quellen alimentiert, oder zumindest von Leuten, mit stark westlicher Orientierung. Dass ein dort arbeitender Journalist den moralisierenden Diskurs des Westens übernimmt, ist nicht überraschend.
Sein Text enthält nicht ein Wort zu den geopolitischen Fakten, die zu dieser Situation geführt haben, sondern polemisiert ausführlich gegen den gewiss leicht überzogenen Faschismus-Kriegslegitimierungs-Diskurs der russischen Regierung, obwohl dieser, mit seinem Hinweis auf einen angeblichen Völkermord nur ein vielleicht hämisches Echo westlicher Diskurse darstellt. Und es natürlich nicht in Abrede gestellt werden kann, dass in der Ukraine faschistische Kräfte einen beträchtlichen Einfluss ausübten. Dazu nochmals Heyden (selbe Quelle):
Im Prinzip müssten, wie du [Florian Rötzer] sagst, es diese Freiwilligenverbände, die Rechtsradikalen und bestimmte Leute, wie zum Beispiel Anton Herashchenko, ehemaliger stellvertretender Innenminister, der diese Webseite „Myrotvorets“ (Peacekeeper) geschaffen hat 2015, wo mehrere tausend Journalisten und andere Personen, die man als Fan in der Ukraine bezeichnet, aufgelistet sind. Und es gibt viele, die in den letzten sieben Jahren Jagd gemacht haben auf prorussische Menschen, die sie auf der Straße angefallen haben. Da gibt es eine unendlich lange Liste von Vorfällen und Kriminalfällen. Es gab Geheimgefängnisse, es gab Entführungen, es gab den Einsatz von verbotenen Waffen im Donezk, Phosphorbomben, eine riesige Latte von Menschenrechts- und Kriegsverbrechen, die die russischen Staatsorgane wahrscheinlich gesammelt haben und die bei einem Tribunal eine Rolle spielen könnten.