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  • Reason To Live

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Re: Und nun die Wahrheit

füllhörnchen schrieb am 16.04.2019 18:37:

1. Transnistrien ist keine "graue Zone" sondern Staatsgebiet Moldawiens. Nachdem Moldawien der NATO beitreten wollte (und es immer noch will) sind die Russen bzw. von ihnen finanzierte Kräfte dort einmarschiert und halten seit dem diesen Teil Moldwawiens (in dem sich die gesamte Industrie des Landes konzentriert) okkupiert, das Gebiet wird russisch kontrolliert. Exakt dasselbe Vorgehen wie später in der Ukrainie. Ach ja, nur so nebenbei: Abchasien und Südossetien, Teile des georgischen Staatsgebiets raubte Putin zwischendrin übrigens auch noch. Wer den Schuß noch immer nicht gehört hat: Rußland vergrößert militärisch seit einigen Jahrzehnten sein Territorium und greift unschuldige, wehrlose Staaten an. Deren einziges "Verbrechen" darin besteht, daß sie unabhängig sein wollen und keine Kolonien Rußlands. Und die einzige Möglichkeit, vor Putin sicher zu sein ist die Mitgliedschaft im Schutz- und Trutzbündnis NATO.

2. Das Schicksal der Ukraine entscheidet sich an zwei Dingen: a) dem comittment der USA b) dem Ölpreis und der Gasexporte Rußlands. Setzen sich in den USA die Kräfte im Senat durch, die meinen daß Putin Einhalt geboten werden muß, bei seinem ständigen landgrabbing, dann ist es möglich, daß die Ukraine mit den Waffen ausgestattet wird, die es ihr erlauben, die Russen in einen langen und teuren Krieg zu verwickeln. So daß Putin irgendwann abzieht und die Ukraine wieder frei ist. Das ist die Methode Afghanistan.

Ob eine solche Strategie von Erfolg gekrönt ist, hängt aber auch vom Ölpreis und ferner den Gasexporten ab. Die russische Militärmaschinerie ist nur dann zu finanzieren, wenn die Ölpreise hoch sind, viel Gas exportiert wird. Anders können die Russen ihre Armee nicht finanzieren. Wenn wir - in den nächsten 10 Jahren! - niedrige Ölpreise und relativ geringe Gasexporte aus Rußland haben (hallo, Nordstream II...) dann können sich die Russen ihren Krieg gegen die Ukraine nicht gut leisten und sie verschwinden auch wieder.
Diesen Zusammenhang kann man wieder sehr schön am Afghanistan-Krieg zeigen: Die Russen schlugen 1979/80 zu, als der Ölpreis ziemlich hoch war: Sie hatten Geld. In den 80er-Jahren sank der Ölpreis um 75%, die russischen Verluste in Afghanistan wurden immer größer und die Russen hatten immer weniger Geld: Ihnen wurde der Krieg zu teuer, also zogen sie ab.

3. Daß die Ukrainer die Russen nicht mögen hat nichts mit "Russophobie" zu tun, sondern mit extrem schlechten Erfahrungen mit Russland: Stalin schlachtete in einem beispiellosen Hungermassenmord mindestens 10 Mio. Ukrainer ab: Holodomor. So gewinnt man keine Sympathien. Und diese stalinistischen Massenmorde an den Ukrainern verfolgten mehrere Ziele: a) möglichst viele Ukrainer sollten einfach sterben. b) wer nicht starb sollte flüchten. Was sehr viele Ukrainer taten, Little Odessa oder Brighton Beach befinden sich in New York, viele Ukrainer und Nachfahren dort. Und die sind nicht freiwillig in die USA ausgewandert, warum auch? Die Ukraine ist ein reiches Land mit hervorragenden Böden und schönen Städten. Vor Stalin gings der Ukraine gut. c) Nachdem die Ukraine von Stalin verwüstet war, wer nicht ermordet wurde geflüchtet war, konnte Stalin zum letzten Akt anheben: Völkermord, ethnic cleansing und -ACHTUNG! - Ansiedlung von RUSSEN in der Ukraine.

Und damit sind wir z.B. beim Problem der Krim und dem Donbas heutzutage. Ja, natürlich gibts da Russen. Bestreitet ja niemand. Aber die gehören da nicht hin. Die Ukraine hat sie nie eingeladen. Stalin hat sie dorthin verfrachtet.

Und das Problem besteht darin, daß Rußland bis heute sich weigert, den stalinistischen Massenmord des Holodomor anzuerkennen, massive Entschädigungen an die Ukraine, die ukrainischen Opfer und Opferangehörigen zu zahlen, und v.a. die ganzen Russen aus der Ukraine wieder abzuziehen. Sie hätten niemals dort angesiedelt werden dürfen. Anstatt daß Putin diese absolut illegalen Russen aus der Ukraine heim ins Reich holt, marschiert er wieder in der Ukraine ein, unter der scheinheiligen Begründung, es gelte dort Russen zu beschützen. Der beste Russenschutz sind Russen in Russland und nicht in der Ukraine.

Ich kann jeden Ukrainer verstehen, der als Patriot die Ukraine von den Russen endlich befreien will. Das ist sowieso selbstverständlich und vor dem Hintergrund des schrecklichen Holodomor Stalins ist es noch sehr zurückhaltend.

Ich hoffe ausdrücklich, daß der ukrainische Befreiungskampf gegen Rußland erfolgreich ist. Er hat alle guten Gründe.

füllhörnchen

Diese "Wahrheit"könnte direkt aus der transatlantischen Blödzeitung oder einem anderen,unkritisch die wertewestlichen Narrative verbreitenden Teilzeitlügenblatt stammen.
Die Nato und sogenannte wertewestliche ,teilweise US-finanzierte "NGO´s "hat übrigens die Eliten der Russland umgebenden Länder,die Teil des Wahrschauer Pakts waren,massivst korrumpiert und viele opportunistische Wendehälse und gierige Oligarchen und die in deren Besitz privatisierten Medien machen mit.Die Bevölkerung
ist weit weg vom raffgierigen Wertewesten aber wen juckt die schon.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.04.2019 19:08).

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