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53 Beiträge seit 16.04.2003

Alt und Neu

echoG schrieb am 16. April 2003 20:54

> Alle paar hundert Jahre hinfort mit dem was wir Kultur nennen, es muß
> ja wieder Platz für Neues her.
> Falls ich Deinen oberen Posting-Teil nicht ganz falsch verstanden
> habe, kann man ihn in dem vorhergehenden Satz zusammen.

Nun, ein gewisster resignativer ironischer Unterton war wohl im
Spiel. Ich habe bei der (nicht von der Sache, aber vom Zeitwert her
nicht so schlimmen) Zerstörung der Buddha-Statuen durch die Taliban
ein ähnliches Gefühl empfunden.

Platz für Neues ist immer neben dem Alten, was in Paris sehr
eindrucksvoll und monumental zu betrachten ist. Neues basiert jedoch
nicht immer auf dem Alten. 

Was mich weit mehr besorgt ist die Tatsache, dass die gerade
befreiten Iraker ihre neue Freiheit damit zubringen, sich selbst zu
plündern. Aber hey, Bush und Co haben es ja vorgemacht, und 25 Jahre
Tyrannei durch Bush's Ex-Kumpel Saddam mussten ja zu einer Wut auf
das Alte führen, das neu zu errichten Saddam nicht gelungen ist. Oder
ist Habgier etwa das wahre Motiv der Plünderer? 

> Nein, Nein und nochmals Nein.

> Was ist die Konsequenz von diesen Gedanken? Alle paar hundert Jahre
> wird die Kultur hinweggeräumt und es entsteht ein Vakuum, welches
> wieder gefüllt werden kann. 

Und muss. So war es schon immer. Von Menschen gemachtes schien bisher
nicht für die Ewigkeit bestimmt. Die Ereignisse als solche bleiben ja
für die Ewigkeit dokumentiert (nicht nur in Büchern, aber in der
Kosmischen Chronik. Das tröstet ein wenig.

> Menschen erfinden - sofern es sie noch
> geben sollte - alles Neu. Das Rad, den Buchdruck, den Häuserbau,
> gesellschaftliches Zusammenleben etc.
> Ist es das was Du wirklich willst?

Wenn jeder neue Zyklus eine neue Qualität, einen menschlichen
Zugewinn gegenüber dem letzten bringt ... die präemptive
Selbstzerstörung scheint eingebaut zu sein in die menschliche
Existenz ... und so steht es ja auch geschrieben.

> Was hingegen regelmäßig passieren muß ist ein überdenken der Kultur.
> Ist das was wir tuen nach unserem heutigen Wissen gut oder müßen wir
> vielleicht neue Wege finden und diese begehen? 

Also der vergeistigte Phoenix ... JC sprach davon. 

> Dieser Zustand nennt sich Entwicklung und befindet sich in jeder Kultur. 

Und zwar in vielen Facetten ... aber die Menschheit ist noch keine
Kultur als solche ... eher eine Sammlung dessen ... und die Große
Wahrheit ist verteilt auf sie alle ... keine Säule wird je alleiniger
Grundpfeiler sein, keine jemals ohne Last dastehen ...

> Bei der einen Kultur ist die Entwicklung schneller, bei einer anderen Kultur 
> geht sie in größeren Zeitabständen voran.
> Nur ist es mehr als verkehrt seine Wurzeln zu zerstören! Was wäre ein
> Baum ohne Wurzeln - er wäre Nichts, ebenso ist es mit den Menschen.

Ja, Ja und Ja. 

> cu, echoG

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