geheim schrieb am 16. April 2003 19:22
[... machen sich die Deuschen mitschuldig? ...]
> Wenn Du gestohlene Ware kaufst dann gehoert sie dir trotzdem nicht.
> Wenn Du gestohlene Ware kaufst und weisst das sie gestohlen ist
> machst Du dich gleich doppelt Schuldig.
Ja, das stimmt natürlich. Aus dieser Warte trifft alle Verbraucher
eine Mitschuld und zwar eine ziemlich Unmittelbare. Allerdings meine
ich, dass Schuld und Schuld nicht immer das selbe sind. Denn "den
Deutschen" ist es doch im Grunde egal von wem sie "die Ware" kaufen.
Das wesentliche ist, dass sie nicht bereit wären dafür Krieg zu
führen. Klar, es ist ein "moralisches Problem" die Ware von einem
"Hehler" zu kaufen.
Die Deutschen haben in dieser Hinsicht vielleicht eher die Probleme
eines Süchtigen, während sich die USA bemühen zum Dealer zu werden.
Es gibt einen Unterschied zwischen diesen beiden Ebenen der Schuld,
denke ich.
Im Grunde gebe ich Dir allerdings recht.
Es geht mir um den Punkt, dass sehr häufig das Argument der Mitschuld
missbraucht wird, um den Kritikern der amerikanischen Strategie und
Handlungsweise Unredlichkeit vorzuwerfen und ihren Standpunkt zu
unterminieren.
Der amerikanische Journalist Jordan, der in der letzten Zeit sehr
häufiger Gast in Talkshows ist, ist ein Vertreter genau dieser
Argumentationslinie. Leider ist es in der Medienöffentlichkeit, auch
in der öffentlich rechtlichen, kaum möglich solche Angriffe
differenziert genug zu analysieren und sich dagegen zu wehren.
[... Akzeptanz eines Angriffes aus Deutschland gegen Ölländer ...]
> Aber auch nur weil Deutschland seit 50 Jahren gar nicht in der Lage
> dazu sah / sieht. In gewisser weise wurde Deutschland einer
> "Gehirnwaesche" unterzogen.
Nun, ich bin da etwas optimistischer, ich glaube, dass es nicht
allein einer "Gehirnwäsche" und der momentanen Schwäche
(militärisch!) zu verdanken ist, dass Deutschland sehr zurückhaltend
ist beim Einsatz militärischer Gewalt.
Eine gewisse Einsicht aus bitterer Erfahrung halte ich für einen sehr
wesentlichen Grund. Das dürfte einer der wesentlichen kulturellen
Unterschiede zwischen den USA und Europa sein. Die Menschen haben
"gerade erst" einen dermassen schrecklichen Bombenkrieg hinter sich,
dass sich diese Erfahrung wohl sehr stark in die Gesellschaft
eingebrannt hat. Die Amerikaner kennen einen direkten Angriff auf die
eigene Heimat nicht, der letzte Krieg im Inland ist ziemlich lange
hin ... wenn man mal den Krieg gegen die Ureinwohner unberücksichtigt
lässt.
> > Ja, waren ... es wurden wohl zerbrochene Teile gefunden. Der Rest ist
> > aus dem Safe geklaut worden.
>
> Andrew George, der Uebersetzer, wird vermutlich grad fluchend an
> seinem Schreibtisch sitzen.
Wenn man so direkt in dem Metier arbeitet müssen diese Vorgänge die
Hölle sein. In der Sendung Kulturzeit auf 3Sat haben sie vorhin
gemeldet, dass ich Unrecht hatte, es wurde keine Schamfrist
eingehalten, bis die ersten Stücke wieder auftauchen ... Auf dem
Pariser Auktionsmarkt sind die ersten Stücke aus Mossul aufgetaucht!
Bye, Sascha.
[... machen sich die Deuschen mitschuldig? ...]
> Wenn Du gestohlene Ware kaufst dann gehoert sie dir trotzdem nicht.
> Wenn Du gestohlene Ware kaufst und weisst das sie gestohlen ist
> machst Du dich gleich doppelt Schuldig.
Ja, das stimmt natürlich. Aus dieser Warte trifft alle Verbraucher
eine Mitschuld und zwar eine ziemlich Unmittelbare. Allerdings meine
ich, dass Schuld und Schuld nicht immer das selbe sind. Denn "den
Deutschen" ist es doch im Grunde egal von wem sie "die Ware" kaufen.
Das wesentliche ist, dass sie nicht bereit wären dafür Krieg zu
führen. Klar, es ist ein "moralisches Problem" die Ware von einem
"Hehler" zu kaufen.
Die Deutschen haben in dieser Hinsicht vielleicht eher die Probleme
eines Süchtigen, während sich die USA bemühen zum Dealer zu werden.
Es gibt einen Unterschied zwischen diesen beiden Ebenen der Schuld,
denke ich.
Im Grunde gebe ich Dir allerdings recht.
Es geht mir um den Punkt, dass sehr häufig das Argument der Mitschuld
missbraucht wird, um den Kritikern der amerikanischen Strategie und
Handlungsweise Unredlichkeit vorzuwerfen und ihren Standpunkt zu
unterminieren.
Der amerikanische Journalist Jordan, der in der letzten Zeit sehr
häufiger Gast in Talkshows ist, ist ein Vertreter genau dieser
Argumentationslinie. Leider ist es in der Medienöffentlichkeit, auch
in der öffentlich rechtlichen, kaum möglich solche Angriffe
differenziert genug zu analysieren und sich dagegen zu wehren.
[... Akzeptanz eines Angriffes aus Deutschland gegen Ölländer ...]
> Aber auch nur weil Deutschland seit 50 Jahren gar nicht in der Lage
> dazu sah / sieht. In gewisser weise wurde Deutschland einer
> "Gehirnwaesche" unterzogen.
Nun, ich bin da etwas optimistischer, ich glaube, dass es nicht
allein einer "Gehirnwäsche" und der momentanen Schwäche
(militärisch!) zu verdanken ist, dass Deutschland sehr zurückhaltend
ist beim Einsatz militärischer Gewalt.
Eine gewisse Einsicht aus bitterer Erfahrung halte ich für einen sehr
wesentlichen Grund. Das dürfte einer der wesentlichen kulturellen
Unterschiede zwischen den USA und Europa sein. Die Menschen haben
"gerade erst" einen dermassen schrecklichen Bombenkrieg hinter sich,
dass sich diese Erfahrung wohl sehr stark in die Gesellschaft
eingebrannt hat. Die Amerikaner kennen einen direkten Angriff auf die
eigene Heimat nicht, der letzte Krieg im Inland ist ziemlich lange
hin ... wenn man mal den Krieg gegen die Ureinwohner unberücksichtigt
lässt.
> > Ja, waren ... es wurden wohl zerbrochene Teile gefunden. Der Rest ist
> > aus dem Safe geklaut worden.
>
> Andrew George, der Uebersetzer, wird vermutlich grad fluchend an
> seinem Schreibtisch sitzen.
Wenn man so direkt in dem Metier arbeitet müssen diese Vorgänge die
Hölle sein. In der Sendung Kulturzeit auf 3Sat haben sie vorhin
gemeldet, dass ich Unrecht hatte, es wurde keine Schamfrist
eingehalten, bis die ersten Stücke wieder auftauchen ... Auf dem
Pariser Auktionsmarkt sind die ersten Stücke aus Mossul aufgetaucht!
Bye, Sascha.