geheim schrieb am 16. April 2003 22:26
> Aber da liegt doch das Problem. Man sollte immer hinterfragen wer
> einem was (und wieso) verkaufen will. Und im zweifelsfall sollte man
> erkennen das man es vielleicht doch nicht kaufen sollte.
Eigentlich richtig, aber "wir" sind ja auch süchtig, wenn auch nicht
ganz so süchtig, wie Amerika, und da hinterfragt es sich manchmal
nicht so leicht.
Das ist es, was die Leute in Deutschland (Europa) kapieren müssen und
eigentlich kapieren können sollten. Es liegt so klar auf der Hand,
wir brauchen eine Alternative. Die Ölabhängigkeit ist einer der
wesentlichen Punkte, der das Leben auf der Welt für die meisten zur
Hölle macht. In dem Punkt sind wir schuldig!
Aber wie Die Zeit letztens getitelt hat "Die Schuld der Deutschen am
Krieg" halte ich nicht für haltbar.
> Noch nicht, wenn die Stimme in der Regierung seit ein paar Jahren
> anderst waehre waehre ich mir dessen nicht mehr so sicher.
Ok, das ist ein Punkt. Ich glaube allerdings nicht wirklich daran,
dass es einem Bundeskanzler Stoiber gelungen wäre, den Menschen so
etwas zu verkaufen. Ein kleiner Zweifel bleibt allerdings ...
> Ich denke mal die bereits hohen Bezinpreise in Deutschland (und da
> merkt man es ja am deutlichsten) ist der bisherige Grund warum
> Deutschland es nicht einsieht fuer Oel in den Krieg zu ziehen. Noch
Das könnte sogar sein ... in den USA sind in der letzten Zeit die
Benzinpreise vergleichsweise explodiert, wenn sich auch wohl die
meisten in Deutschland amerikanische Preise wünschte :-)
> nicht zumindest, wer weiss was in 20 Jahren der Fall sein wird. So
> wie die US Regierung gerade Energie Politik betreibt sehe ich schwarz
> mit Alternativen Energiequellen.
Ich glaube nicht, dass die Energiepolitik der USA den Trend zu den
Alternativen noch aufhalten kann. Europa ist vergleichsweise extrem
dicht besiedelt, Klimaprobleme mit Überschwemmungen oder Flutungen
der Küsten wirken sich auf sehr viele Leute aus. Das tut es in den
armen Ländern ja auch, nur im Unerschied zu diesen ist die hiesige
Bevölkerung einen hohen Lebensstandard gewöhnt, so dass Katastrophen
sehr schnell dazu führen, dass die Leute Druck auf die Parlamente
ausüben.
> Fuer die USA waehre ein teurer Oelpreis um einiges schlimmer wie fuer
> Europa.
Ich glaube nicht!
In den USA würde ein sehr hoher Ölpreis zu wirtschaftlichen Problemen
führen, genau wie in Europa, aber im Gegensatz zu Europa leben die
Amerikaner doch schon seit langem damit, dass ein grosser Teil der
Bevölkerung in Armut lebt und keine Chance hat. In Europa würde das
so immense soziale Spannungen erzeugen, dass ein Aufruhr zu
beführchten steht, wenn die Sozialsysteme endgültig zusammenbrechen.
> Ich kritisiere die Amerikanische Strategie auch. Nur denke ich nicht
> das sich mit der Kritik (und dem Protest) alleine die Deutschen
> zuruecklehnen sollten und sagen: "Wir sind Unschuldig".
Ja, der Protest alleine ist sicher zu wenig, leider sehen das noch
nicht besonders viele, aber den Protest wegen der "Mitschuld" zu
diskreditieren, das halte ich nicht für in Ordnung. Und genau das
passiert von "interessierter Seite" ... Frau Merkel und ihre Ganoven
Schäuble und Glos tun sich da besonders hervor.
> Darum "". Ich denke mal es ist eine Erziehungssache, aber es scheint
> ja fast so weit zu gehen das einige Menschen Gewalt absolut
> abschaffen wollen (Nobles ziel, wie auch der Kommunismus, wird aber
> genausowenig funktionieren).
Der Traum einer gewaltfreien Welt ist ja prinzipiell nicht schlecht,
aber in nächster Zeit halte ich das nicht für erreichbar. Meine
Hoffnung ist, dass eine grosse Masse endlich einsieht, dass vor dem
Einsatz von Gewalt erst eine gehörige Anstrengung auf sich zu nehmen
ist. Ich könnte kotzen bei solchen Sprüchen wie "wir handeln, währen
ihr nichts tut".
Die Europäer geben je nach dem was man einbezieht in absoluten Zahlen
3-6 Mal so viel für die Krisenvorsorge auf zivilem Wege aus, wie die
Amerikaner. Um so schlimmer, dass ausgerechnet unter Schröder die
Göthe-Institute zusammengestrichen werden. Man kann sich die Haare
raufen.
Momentan wird mir erheblich zu viel über ein starkes Europa im
militärischen Sinne geredet. Das ist zwar in gewisser Weise richtig,
aber vorher sollte darüber nachdedacht werden, welche zivilen
Strukturen der Deeskalation dringend Geld brauchen. Da geht es
meistens um Millionen, bei Militärausgaben geht es sofort um
Milliarden.
> Michael Moore hat schon recht wenn er in "Bowling for Columbine" auf
> die "Angstgesellschaft" in den USA anspielt. Genau da liegt das
> Problem, jeder hat Angst vor jedem und ich hab mich seltener
> "Gefangen" gefuehlt wie die Zeit in der ich in den USA gelebt habe.
> "Land of the Free" my ass. Die Leute sperren sich alle selber ein.
Ich habe den Film noch nicht gesehen, das werde ich erst am Freitag
nachholen, aber das mit der Angstgesellschaft macht Sinn ... ich
meine, in welchem geistigen Zustand muss ein Land sein, wenn man im
"Aldi um die Ecke" Knarren und Munition kaufen kann.
Wir sollten uns Amerika als Vorbild nehmen, als Abschreckendes!
Ich habe gerade "Stupid White Man" gelesen und bin erschrocken über
diese Beschreibung des moralischen und gesellschaftlichen Verfalls.
> Leute das zeug kaufen und sich an die Wand haengen. Mal schauen wann
> die ersten Steintafeln bei eBay auftauchen.
Wir leben in modernen Zeiten :( ... Wrackteile des Columbia-Shuttles
werden Stunden nach dem Unglück angeboten ...
Bye, Sascha.
> Aber da liegt doch das Problem. Man sollte immer hinterfragen wer
> einem was (und wieso) verkaufen will. Und im zweifelsfall sollte man
> erkennen das man es vielleicht doch nicht kaufen sollte.
Eigentlich richtig, aber "wir" sind ja auch süchtig, wenn auch nicht
ganz so süchtig, wie Amerika, und da hinterfragt es sich manchmal
nicht so leicht.
Das ist es, was die Leute in Deutschland (Europa) kapieren müssen und
eigentlich kapieren können sollten. Es liegt so klar auf der Hand,
wir brauchen eine Alternative. Die Ölabhängigkeit ist einer der
wesentlichen Punkte, der das Leben auf der Welt für die meisten zur
Hölle macht. In dem Punkt sind wir schuldig!
Aber wie Die Zeit letztens getitelt hat "Die Schuld der Deutschen am
Krieg" halte ich nicht für haltbar.
> Noch nicht, wenn die Stimme in der Regierung seit ein paar Jahren
> anderst waehre waehre ich mir dessen nicht mehr so sicher.
Ok, das ist ein Punkt. Ich glaube allerdings nicht wirklich daran,
dass es einem Bundeskanzler Stoiber gelungen wäre, den Menschen so
etwas zu verkaufen. Ein kleiner Zweifel bleibt allerdings ...
> Ich denke mal die bereits hohen Bezinpreise in Deutschland (und da
> merkt man es ja am deutlichsten) ist der bisherige Grund warum
> Deutschland es nicht einsieht fuer Oel in den Krieg zu ziehen. Noch
Das könnte sogar sein ... in den USA sind in der letzten Zeit die
Benzinpreise vergleichsweise explodiert, wenn sich auch wohl die
meisten in Deutschland amerikanische Preise wünschte :-)
> nicht zumindest, wer weiss was in 20 Jahren der Fall sein wird. So
> wie die US Regierung gerade Energie Politik betreibt sehe ich schwarz
> mit Alternativen Energiequellen.
Ich glaube nicht, dass die Energiepolitik der USA den Trend zu den
Alternativen noch aufhalten kann. Europa ist vergleichsweise extrem
dicht besiedelt, Klimaprobleme mit Überschwemmungen oder Flutungen
der Küsten wirken sich auf sehr viele Leute aus. Das tut es in den
armen Ländern ja auch, nur im Unerschied zu diesen ist die hiesige
Bevölkerung einen hohen Lebensstandard gewöhnt, so dass Katastrophen
sehr schnell dazu führen, dass die Leute Druck auf die Parlamente
ausüben.
> Fuer die USA waehre ein teurer Oelpreis um einiges schlimmer wie fuer
> Europa.
Ich glaube nicht!
In den USA würde ein sehr hoher Ölpreis zu wirtschaftlichen Problemen
führen, genau wie in Europa, aber im Gegensatz zu Europa leben die
Amerikaner doch schon seit langem damit, dass ein grosser Teil der
Bevölkerung in Armut lebt und keine Chance hat. In Europa würde das
so immense soziale Spannungen erzeugen, dass ein Aufruhr zu
beführchten steht, wenn die Sozialsysteme endgültig zusammenbrechen.
> Ich kritisiere die Amerikanische Strategie auch. Nur denke ich nicht
> das sich mit der Kritik (und dem Protest) alleine die Deutschen
> zuruecklehnen sollten und sagen: "Wir sind Unschuldig".
Ja, der Protest alleine ist sicher zu wenig, leider sehen das noch
nicht besonders viele, aber den Protest wegen der "Mitschuld" zu
diskreditieren, das halte ich nicht für in Ordnung. Und genau das
passiert von "interessierter Seite" ... Frau Merkel und ihre Ganoven
Schäuble und Glos tun sich da besonders hervor.
> Darum "". Ich denke mal es ist eine Erziehungssache, aber es scheint
> ja fast so weit zu gehen das einige Menschen Gewalt absolut
> abschaffen wollen (Nobles ziel, wie auch der Kommunismus, wird aber
> genausowenig funktionieren).
Der Traum einer gewaltfreien Welt ist ja prinzipiell nicht schlecht,
aber in nächster Zeit halte ich das nicht für erreichbar. Meine
Hoffnung ist, dass eine grosse Masse endlich einsieht, dass vor dem
Einsatz von Gewalt erst eine gehörige Anstrengung auf sich zu nehmen
ist. Ich könnte kotzen bei solchen Sprüchen wie "wir handeln, währen
ihr nichts tut".
Die Europäer geben je nach dem was man einbezieht in absoluten Zahlen
3-6 Mal so viel für die Krisenvorsorge auf zivilem Wege aus, wie die
Amerikaner. Um so schlimmer, dass ausgerechnet unter Schröder die
Göthe-Institute zusammengestrichen werden. Man kann sich die Haare
raufen.
Momentan wird mir erheblich zu viel über ein starkes Europa im
militärischen Sinne geredet. Das ist zwar in gewisser Weise richtig,
aber vorher sollte darüber nachdedacht werden, welche zivilen
Strukturen der Deeskalation dringend Geld brauchen. Da geht es
meistens um Millionen, bei Militärausgaben geht es sofort um
Milliarden.
> Michael Moore hat schon recht wenn er in "Bowling for Columbine" auf
> die "Angstgesellschaft" in den USA anspielt. Genau da liegt das
> Problem, jeder hat Angst vor jedem und ich hab mich seltener
> "Gefangen" gefuehlt wie die Zeit in der ich in den USA gelebt habe.
> "Land of the Free" my ass. Die Leute sperren sich alle selber ein.
Ich habe den Film noch nicht gesehen, das werde ich erst am Freitag
nachholen, aber das mit der Angstgesellschaft macht Sinn ... ich
meine, in welchem geistigen Zustand muss ein Land sein, wenn man im
"Aldi um die Ecke" Knarren und Munition kaufen kann.
Wir sollten uns Amerika als Vorbild nehmen, als Abschreckendes!
Ich habe gerade "Stupid White Man" gelesen und bin erschrocken über
diese Beschreibung des moralischen und gesellschaftlichen Verfalls.
> Leute das zeug kaufen und sich an die Wand haengen. Mal schauen wann
> die ersten Steintafeln bei eBay auftauchen.
Wir leben in modernen Zeiten :( ... Wrackteile des Columbia-Shuttles
werden Stunden nach dem Unglück angeboten ...
Bye, Sascha.