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mehr als 1000 Beiträge seit 15.04.2012

Pazifist wurde ich während der Wehrpflicht

Ich war im gleichen Jahrgang beim Bund. Mein älterer Bruder hat als Zivi die Kotze im Krankenhaus aufgewischt, da hatte ich keine Lust drauf (die guten Zivi-Jobs gab es nur mit Vitamin-B). Ich hatte mir als 18-jähriger über Krieg und Frieden nicht viel Gedanken gemacht. Der kalte Krieg hatte ja auch gerade erst seine 30-jährige Pause angefangen. Damals dachte man noch das sei jetzt permanent.
Beim Bund wurde man dann von einem 18-jährigen Unteroffziersanwärter gefickt. So ein laufender Meter, gerade erst aus dem Ossi-Land nach Bayern eingeflogen, machte sich fürchterlich wichtig. Seine Stube mit Nazi-Devotionalien geschmückt, alles gerade so kurz vor der roten Linie. Da hab ich dann gemerkt wie es kam dass im 2.Wk keiner aus meiner Familie von der Ostfront zurück kam, von irgendwelchen Wichtigtuern die in Deckung geblieben sind in den Tot gehetzt. Wenn Strack-Zimmermann vorstürmt, dann laufe ich vielleicht hinterher, aber nicht wenn die selbsternannten Patrioten im warmen Berlin vom Führerbunker aus kommandieren.

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