Ansicht umschalten
Avatar von Thoughtcrime
  • Thoughtcrime

476 Beiträge seit 10.07.2015

Re: Naja, "idealistisches Anliegen" würd ichs nicht nennen…

c.renée schrieb am 13.11.2020 21:02:

Da steckt etwas mehr dahinter, oder warum werden auf Jubelfeiern in Aserbaidschan Israel-Fahnen geschwenkt?

:-|

Israel unterstützt Aserbaidschan im wesentlichen aus zwei Gründen (neben dem Ölgeschäft):
Erstens geht es um den Iran, mit dem sich auch Aserbaidschan nicht besonders gut versteht.
Zweitens haben sich in den letzten Jahren speziell diejenigen Armenier, die in größerer Zahl seit Jahrhunderten in Syrien leben, bei Israel extrem unbeliebt gemacht, weil sie dort den pro-westlichen und islamistischen Kräften massiv in die Quere kamen. Ich zitiere zur Illustration und als Beispiel einfach mal ein paar kurze Sätze aus Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Armenier_in_Syrien

Kessab wurde am 15. Juni 2014 befreit, wobei die syrische Armee auch von armenischen Bürgerwehren sowie Hisbollah-Einheiten unterstützt wurde. Am folgenden Tag kehrten etwa 250 der 600 geflohenen Familien nach Kessab zurück. Noch mehr wurde allerdings der Sieg über die Islamisten in Aleppo Weihnachten 2016 von den Armeniern mit Erleichterung aufgenommen, der zu einem annähernden Erliegen des Flüchtlingsstroms nach Armenien führte.

(Unterstreichung von mir.)

Außerdem sorgten die Armenier in Syrien immer mal wieder für Nachrichten, die den Drahtziehern und Nutznießern des Kriegs in Syrien so gar nicht in den Kram passten, z.B.:
https://news.am/eng/news/411205.html

Armenians are returning to Aleppo, even from Europe and North America

Und was noch schlimmer ist: Armenische Soldaten beteiligen sich an Aufräumarbeiten in Syrien, und versuchen, die Lage für die Zivilbevölkerung etwas erträglicher zu machen:

https://caucasuswatch.de/news/1310.html

Armenisches Militärpersonal nach Syrien entsandt
VERÖFFENTLICHT AM 11 FEB 2019
Armenien entsandte am 8. Februar 83 Sanitäter, Minenräumexperten und anderes militärisches Personal im Rahmen einer von der syrischen Regierung geforderten humanitären Mission nach Syrien.

Das armenische Verteidigungsministerium teilte mit, dass die Militärangehörigen in und um die vom Krieg geplagte Stadt Aleppo herum stationiert waren, um Zivilisten zu helfen und Landminen zu entfernen. Man betonte, dass diese "humanitären Aktivitäten" nur in Bereichen durchgeführt werden, die "frei von Feindseligkeiten" seien.

In der Erklärung des Ministeriums heißt es auch, dass die Soldaten nach Syrien gebracht worden seien und dort "mit der Unterstützung der russischen Seite" dienen würden.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten