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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

verloren

Cechura meint es kritisch, fällt aber auf die westliche Propaganda herein. In Wirklichkeit ist das westliche Vorgehen in letzter Konsequenz kopflos und selbstzerstörerisch. Mit dem entfachten Wirtschaftskrieg schiesst man sich selbst ins Knie. Die schon vor dem Krieg aus anderen Gründen stark ansteigende Inflation wird nun erst recht die längst nur durch systemwidrige Massnahmen mühsam vor dem Crash bewahrte Wirtschaft belasten und schliesslich in den Abgrund reissen. Weltweit werden politische Unruhen sich häufen, im Westen rechte Gruppierungen weiter an Boden gewinnen und das bescheidene Mass an Demokratie weiter schmälern.

Natürlich, das Ziel der u.s.-Neocons ist klar, Russland schwächen, von den Europäern isolieren und damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wie bei den Narcos, den aktuellen Dealer ausschalten, die Märkte übernehmen und damit die neue Kundschaft von sich abhängig machen.

Aber man hat nur eine Fliege erwischt. Obwohl die Ukraine sieben lange Jahre mit nato-Hilfe einen Krieg gegen die beiden Donbass-Entitäten vorbereitet hat, wird nun der dort eingegrabene Teil der Armee, etwa die Hälfte der gesamten, langsam aber sicher eingekesselt und aufgerieben. De facto-nato-Stützpunkte werden mit Lenkwaffen gründlich zerstört. Der Donbass geht jetzt komplett verloren. In ein paar Monaten wird Russland aus den bis dann eroberten Gebieten einen neuen zugewandten Staat formen und ihn danach verlassen. Es bleibt eine Rumpfukraine im Westen. Die wirtschaftliche Schwächung ist vorübergehend, Russland wird sich verstärkt nach Osten ausrichten und dort mehr als schadlos halten. Gleichzeitig ist Bretton Woods tödlich verletzt, die Tage des u.s.-Dollars als Leitwährung sind gezählt. Wer sieht, wie Guthaben einfach entzogen, oder gar, wie im Fall Afghanistan, geraubt werden, sieht sich nach Alternativen um. Und es gibt sie.

Wo ist der Vorteil für den Westen? Millionen Geflüchtete werden nicht ewig so freundlich behandelt werden wie jetzt. Irgendwann wird dem betroffenen Teil der Bevölkerungen der Aufnahmeländer klar, dass ihnen eine weitere Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt erwachsen ist, was in Krisenzeiten nicht gut ankommt. Dazu kommt, die westliche Einigkeit ist bereits heute oberflächlich und wird schnell in die Brüche gehen. Eine Niederlage frustriert. Denn die mediale Agitprop wird auf die Dauer nicht verbergen können, dass Russland militärisch seinen Willen durchgesetzt hat und mit vertretbaren Kosten auch nicht davon abgehalten werden kann. Es ist reichlich naiv, zu denken, 1989 werde sich wiederholen. Der Moment des absoluten Triumphs war eine trügerische Singularität.

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