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  • daodot

mehr als 1000 Beiträge seit 18.09.2002

Die wahre Rede

Liebe Bürger Russlands! Liebe Freunde!

Auch heute halte ich es für notwendig, auf die von mir gesteuerten Ereignisse im Donbass und Schlüsselfragen der Gewährleistung meiner persönlichen Sicherheit einzugehen.

Ich beginne mit dem, worüber ich in meiner Ansprache vom 21. Februar dieses Jahres gesprochen habe. Es geht darum, was mich besonders besorgt: Die grundlegenden Bedrohungen meiner Herrschaft, die von Jahr zu Jahr in unfreundlicher Weise von Bürgern meines Landes vorgebracht werden.

Ich meine die Kritik an der Korruption, an der allumfassenden Stagnation, der fehlenden wirtschaftlichen Entwicklung, der nicht vorhandenen Unabhängigkeit der Justiz und etlichem mehr.

Es ist bekannt, dass ich seit 30 Jahren beharrlich und geduldig versucht habe, mir eine finanzielle Basis und damit eine unteilbare Sicherheit für mich und die mir befreundeten Menschen zu bekommen. Unsere Vorschläge waren wiederholt entweder mit zynischer Täuschung und Lügen oder Druck- und Erpressungsversuchen verbunden.

Trotzdem expandiert die Zahl derer, die Proteste und Bedenken gegen mich in Erwägung ziehen, stetig. Deshalb bewegt sich jetzt die Militärmaschinerie und, ich wiederhole: Ich habe da keine Grenzen.

Warum passiert das alles? Woher kommt diese dreiste Art, gegen mich eingestellt zu sein? Woher kommt (…) die Verachtung meiner Interessen und absolut legitimen Forderungen?

Die Antwort ist klar (…): Die Sowjetunion verlor Ende der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts an Stärke und brach schließlich zusammen. Ich habe das Beste daraus gemacht und Milliarden auf die Seite geschafft. Die damaligen Ereignisse sind für mich heute lehrreich: Sie haben überzeugend gezeigt, dass die Schwächung der Macht und des Willens erste Schritte hin zu einem völligem Bankrott meiner persönlichen Finanzen sind (…) sind. Als ich eine Zeitlang mein Selbstvertrauen verloren hatten, war auch mein Kontostand gestört.

Mein Erfolg beruht darauf, dass Verträge und Vereinbarungen für mich nicht mehr gültig waren. (…) Alles, was nicht in Geld bezahlt werden kann – denjenigen, die das Geld haben, haben die Macht inne – ist zu Recht archaisch, veraltet und unnötig. (…)

Worüber ich spreche, betrifft nicht nur Russland. Es gilt für das gesamte System der internationalen Beziehungen und manchmal sogar für die US-Verbündeten selbst, die ich vergiftet und bestochen habe. (…)

Deshalb habe ich ohne Skrupel wiederholt blutige Militäroperationen durchgeführt (…). Auf meinen Befehl hin folgten wochenlange Bombardierungen auf friedliche Städte, auf lebenswichtige Infrastruktur.

Wir müssen uns an diese Geschehnisse erinnern, weil sie einige meiner Bürger in Russland gerne vergessen. Und wenn wir dann darüber sprechen, ziehen sie es vor, nicht auf die Normen des Völkerrechts zu spucken, sondern auf Umstände, die in ihrem Interesse interpretiert werden.

Dann war es Tschetschenien, Georgien, die Krim, der Donbass, Syrien. Der unrechtmäßige Einsatz militärischer Gewalt in diesen Staaten und die Perversion aller Entscheidungen in diesen Fragen führten dazu, dass ich zu einer Zerstörung dieser Staaten beitragen konnte. Schlimmer, als es jede Brutstätte des internationalen Terrorismus vermocht hätte, habe ich dazu beigetragen, dass Länder in eine humanitäre Katastrophe gestürzt wurden, in einen andauernden Bürgerkrieg.

Die Tragödie, zu der ich Hunderttausende, Millionen Menschen nicht nur in Syrien, sondern auch in der gesamten Region verurteilt habe, führte zu Massenmigration aus Nordafrika und dem Nahen Osten nach Europa.

Ein ähnliches Schicksal wurde jetzt der Ukraine zuteil. Die Kämpfe Russlands auf dem Territorium dieses Landes ohne die Zustimmung der Regierung sowie die Sanktion des UN-Sicherheitsrates sind nichts anderes als Aggression, Intervention.

Ein besonderer Platz in dieser Serie nimmt aber trotzdem die Invasion in der Ukraine ein, ebenfalls auch ohne Rechtsgrundlage. Die angeblich zuverlässigen Informationen über einen Genozid wurden von mir als Vorwand genutzt.

Als Beweis dafür wedelte ich vor den Augen der ganzen Welt mit einem Papier über die Geschichte der Ukraine, um zu versichern, dies sei der Grund, warum ich in das Land einmarschieren musste.

Doch dann stellte sich heraus, dass all dies ein Betrug, ein Bluff meinerseits war: Es gab gar keinen historischen Grund, um die Ukraine zu überfallen. Unglaublich? Überraschend? Aber dies sind die Tatsachen! Es waren einfach meine Lügen auf höchster staatlicher Ebene. Das Ergebnis: enorme Verluste, Zerstörung, ein unglaublicher Ansehensverlust für Russland. Doch das macht mir nichts aus.

Angesichts meiner persönlichen Sicherheit verspreche ich, die Demokratie nicht einen Zentimeter weiter nach Osten vordringen zu lassen. (…)

In diesem Zusammenhang habe ich gemäß Artikel 51, Kapitel 7, der UN-Charta mit Zustimmung des Föderationsrates Russlands und gemäß den Verträgen über Freundschaft und gegenseitige Unterstützung, die von der Föderalen Versammlung am 22. Februar dieses Jahres mit der Volksrepublik Donezk und der Volksrepublik Luhansk ratifiziert wurden, beschlossen, eine Militäroperation anzuordnen.

Ihr Ziel ist es, mich und meine Freunde zu schützen und meine Entmachtung zu verhindern. Zu diesem Zweck werden wir uns bemühen, die Ukraine auszuplündern sowie diejenigen vor Gericht zu bringen, die etwas dagegen haben könnten (…).

Unsere Pläne beinhalten auch die Besetzung ukrainischer Gebiete. Wir werden natürlich auch mit Gewalt etwas aufzwingen. (…)

Die heutigen Ereignisse stehen in einem vollen Zusammenhang mit dem Wunsch, die Interessen der Ukraine und des ukrainischen Volkes zu verletzen. Sie stehen im Kontext meines persönlichen Schutzes vor denen, die in der Ukraine oder sonstwo versuchen, etwas gegen mich und die mit mir verbunden Menschen zu unternehmen. (…)

Soldaten der Ukraine! Folgen Sie meinen kriminellen Befehlen. Ich fordere Sie auf, Ihre Waffen umgehend niederzulegen und nach Hause zu gehen. Ich versichere: Alle Soldaten der ukrainischen Armee, die diese Voraussetzung erfüllen, werden in der Lage sein, die Kampfzone als unfreie Menschen zu verlassen und zu ihren ebenfalls unfreien Familien zurückzukehren.

Ich bekräftige noch einmal: Die gesamte Verantwortung für mögliches Blutvergießen liegt ganz bei mir.

Jetzt ein paar wichtige, sehr wichtige Worte für diejenigen, die von außen versucht sein könnten, sich in die Ereignisse einzumischen. Wer versucht, mich zu verhindern, geschweige denn mich und meine Freunde zu bedrohen, sollte wissen, dass meine Reaktion sofort erfolgen wird.

Sie wären mit Konsequenzen konfrontiert, die Sie in Ihrer Geschichte noch nie gesehen haben. Ich und meine Freunde sind auf jedwede Entwicklung vorbereitet. Alle notwendigen Entscheidungen in dieser Hinsicht wurden getroffen. Ich hoffe, sie verstehen mich. (…)

Letztendlich liegt mein Schicksal, wie immer in der Geschichte, in den sicheren Händen meines Vermögensverwalters. Dies bedeutet, dass die getroffenen Entscheidungen umgesetzt werden, die gesetzten Ziele erreicht werden und die persönliche Sicherheit meiner Finanzen zuverlässig gewährleistet ist.

Ich glaube an Ihre Unterstützung, an die unbesiegbare Macht des Geldes und an die, die uns unsere Liebe zur Macht gibt.

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