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  • agb01

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Re:

zwodrei schrieb am 5. Juni 2006 19:17

> Es ist schlichtweg *falsch*, dass die Armut in der Dritten Welt die
> Ursache im Verhalten von uns hat.

> > Man beutet die Drittländer nicht mehr aus, hat im eigenen
> > (kapitalistischen) Land die kapitalistischen Räuber entmachtet und
> > eine Diktatur des Proletariats etabliert... Nein, so weit sind wir
> > mit dem Kapitalismus noch nicht.

> Welche Räuber. Der Punkt ist, dass wir Afrika im Prinzip isolieren
> und auf den Mond schiessen könnten, wo sich dann die ganzen Afrikaner
> untereinander zusammenbeuten könnten. Dann wären wir als Räuber weg
> und alles bei denen super. So wäre es bei Totalisolation des
> Kontinents, was ja faktisch der Fall ist, wenn man sich mal die
> Warenströme anschaut. Die Wahrheit ist aber, dass es diese Ausbeutung
> nicht gibt.
[...]

Und Shell und all die anderen Oelkonzerne sind nicht in Afrika aktiv?
Da hast Du Dich aber geschnitten. Das Problem ist, dass tatsaechlich
Rohstoffe abgebaut und exportiert werden, aber de facto nichts in die
Laender zurueckfliesst. Das bisschen, was bei den Machthabern
ankommt, wird von denen zur persoenlichen Absicherung abgeschoepft.
Dabei kann sich natuerlich keine stabile, moderne Gesellschaft
entwickeln.

Wenn Afrika wirklich vollstaendig isoliert wuerde, wuerde sich im
Zeitraum von ein bis zwei Generationen eine eigenstaendige Wirtschaft
aufbauen und die Lebensmittelversorgung koennte mit hoher
Wahrscheinlichkeit gewaehrleistet werden. In diesen Zeitraum wuerde
es dann allerdings auch zu fuerchterlichen Hungersnoeten und
Epidemien mit entsprechendem Bevoelkerungsrueckgang und Kriegen
kommen. Da sich aus solchen Katastrophen Geld machen laesst, wuerde
die Isolation zum Zwecke der humanitaeren Hilfe aufgehoben und die
Notwendigkeit eine eigenstaendige Wirtschaft zu entwickeln und zu
pflegen waere wieder nicht da. Es ist einfacher bei einer erwarteten
Hungersnot zur UN zu schreien, als Massnahmen zu ergreifen, diese
Hungersnot zu vermeiden.

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