Ich halte es für sehr unwahrscheinlich das wir einen freien Willen haben. Schauen wir uns mal Proteinfaltungen an. Jeden Tag passiert das trillionenfach in unserem Körper. Jedes Protein wird immer und immer wieder genauso gefaltet wie die Fantastelliarden davor, obwohl es mehr Faltungsmöglichkeiten eines Proteins als Sterne im Universum gibt (Siehe Alphafold).
Das faltet immer gleich, weil die physikalischen Gesetze immer gleich sind.
So ist das mit allen chemischen Prozessen. Wir können 100% vorhersagen das wenn wir X mit Y zusammenschütten kommt da soviel Z raus. Immer. Reproduzierbar. Weil die physikalischen Gesetze immer gleich sind.
In unserem Gehirn laufen elektrochemische Prozesse ab. Die verhalten sich nach physikalischen Gesetzen. Freier Wille würde bedeuten, das wir aufgrund unseres Willens einen Prozess daran hindern das energetisch günstigste zu machen, sondern lieber das zweit oder x günstigste. Wir müssten also mit unseren Willen physikalische Gesetze brechen und da glaub ich nicht eine Sekunde dran.
Wir sehen bei Zwangsstörungen wie z.B. 42 mal kontrollieren ob man die Tür abgeschlossen hat, das die das offensichtlich nicht willentlich kontrollieren können. Die finden das jedes mal eine "total gute Idee" noch ein weiteres mal die Tür zu kontrollieren. Für mich haben Leute ohne Zwangsstörungen genauso viel freien Willen wie die mit Zwangsstörungen, nur fällt das bei denen nicht so auf das da NULL freier Wille ist. Die reden sich das genauso ein, dass das was sie getan haben, eine "total gute Idee" ist.
Also, wollt ihr wirklich behaupten, dass ihr willentlich elektrochemische Prozesse dazu bringen könnt, nicht den energetisch günstigsten Weg zu gehen?
Die Welt ist so wie sie ist und nicht wie wir uns das wünschen. Wenn unser gesamter Weg den wir durch unser Leben gehen völlig ohne freien Willen wäre, wäre der Weg deshalb weniger spannend?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.06.2021 22:28).