bei Menschen oder wie diese Freiheit/Reflektiertheit des Denkens des Einzelnen in einer Pandemie sich anscheinend auflöst während im Vietnamkrieg sich die Mönche soweit transzendiert haben, dass sie zum Protest die Selbstverbrennung bewusst wählten und nicht als Kurzschlussreaktion-/reflex. Diese Freiheit ist phänomenologisch also ein extrem breit und schwer zu definierendes Phänomen, ähnlich wie Bewusstsein, beides eher ein Prozess als denn ein Zustand und ich fürchte die Neurophilosophen begehen eher einen Kategorienfehler wenn sie das nicht richtig operationalisieren. Prozesse kann man aber nur reduktionistisch völlig verstehen wie in der Physik, mit Anfangs vs. Endzustand wie beim Libet-Experiment geht das nicht.
Die Natur des deterministischen Chaos bzw. seine Erklärung ist ja nicht der Anfangs und Endzustand der immer anders ist, sondern das was dazwischen dazu führt sind hochgradig nichtlineare Dynamiken. Da kann man jetzt allerdings schwer in den Kopf sehen live wie diese dort funktionieren, und vor allem auf welchenen vielfachen senorischen und kognitiven .Ebenen
Man kennt ja auch Savants, Menschen mit aussergewöhnlichen kognitiven Fähigkeiten, die dafür in ihrer sozialen empathischen Wahrnehmung und in ihrer Selbstreflektiertheit eingeschränkt sind. Mich täte interessieren, ob manche erwachsene Menschen ohne geistige Behinderung den Spiegeltest nicht bestehen, Affenkinder bestehen ihn früher als Menschenkinder, das Bewusstsein entsteht also morphogenetisch irgendwann durch bestimmte Genexpression. Freiheit ergibt sich nur durch Kommunikation mit anderen Menschen, durch Sprache, andererseits braucht sie ja geradezu Kontemplation, Meditation und Nicht-Kommunikation mit anderen. Der einzelne Mensch als Versuchtsobjekt muss daher schon das falsche Versuchssetting sein.
Ob jeder Mensch "frei" ist, ist eine typische wissenschaftliche Elfenbeinturmdiskussion und Schleims Anekdote, dass Dennett das falsche Experiment misbrauchte, setzt dem das i-Tüpfelchen auf, damit dieser damit berühmt wird oder Bücher verkauft.
Ich bin erstaunt dass Wissenschaftler sich phänomenlogisch so sehr auf ein Laborexperiment versteigen können und die facettenreiche Phänomenologie menschlicher Bewusstseinsfreiheit und -komplexität dabei aussen vor lassen. Andererseits sind in medizinishcen und psychologischen Publikationen 70-90% der Studien nicht reproduzierbar.
Der Witz am Hirn ist ja gerade, dass es mehrere Kausalebenen gibt, verschiedene Emergenzlevel, wie sonst könnten wir reflektieren. Ein Traum kann mir Angst machen, aber ich kann auch bewusst luzid träumen oder mir Filme und Musik vor dem geistigen Auge vorstellen. Nur auf den Zeitpfeil wie beim Libetexperiment zu schauen vernachlässigt diese ganzen Ebenen und dynamischen Prozesse zwischen Versuchsstart und -Ende.
Man sieht es doch auch an diesen zwei Kommentaren, wir mussten uns nicht entscheiden diese zu schreiben oder nicht zu schreiben, das war doch ja garnciht die Kategorie, die Gedanken waren frei und meine haben sich während dem Schreiben entwickelt. Es wäre ja schlimm, wenn Sie keinen Bezug zum Vorkommentar hätten, dann wäre das wirkliches deterministisches Chaos, selbst Drebbin schafft es immer rot zu werden (lach)