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  • Karl_Dalheimer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.05.2018

Leider ist der Begriff "frei/Freiheit" so korrumpiert wie kaum ein anderer.

Deswegen gehe ich lieber davon aus, dass der Mensch in ein offenes Universum hineingeboren wurde. Jedenfalls so weit er das Universum begreifen kann. Insoweit ist er ursprünglich ein freies Wesen. Diese Freiheit wird allerdings auf vielfältige Weise beschränkt. Ob diese Beschränkungen unendlich sind oder nicht, ist eine Kernfrage.

Beispiele: Wer krank ist, ist in seiner Freiheit beschränkt. Wer wenig Geld hat, ist in seiner Freiheit beschränkt. Wer allein ist, ist in seiner Freiheit beschränkt, aber ebenso der eine Familie um sich hat. Wer viel nachdenkt, ist in seiner Freiheit beschränkt, ebenso wie der, welcher überhaupt nicht nachdenkt. Wer nichts erlernt hat, ist ganz sicher in seiner Freiheit beschränkt, aber ebenso der Fachidiot. Wer ethischen Grundsätzen folgt, schränkt seine Freiheit freiwillig ein. Aber hat deswegen derjenige, der alle Grundsätze über Bord wirft, die absolute Freiheit? Oder derjenige, der sich immer durchsetzt?

Es ist eine Frage der Überzeugug, ob trotz alledem ein Rest von Freiheit übrig bleibt, die uns immer zur Verfügung steht. Dabei können einem Naturwissenschaftler kaum helfen, Philosophen schon eher, oder Menschen, deren Zuneigung man besitzt.

Viel mehr als die Hirnforschung interessiert mich die Frage, ob die Entwicklung unserer Gesellschaft, unserer Kultur, gerade in der gegenwärtigen Zeit und trotz des materiellen Fortschritts, zu mehr Freiheit führt.
Ich fürchte, das Gegenteil ist der Fall. Und darüber sollten wir nachdenken.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.06.2021 19:40).

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