Danke für den Hinweis. Ich habe den Artikel gelesen und auch, wenn auch noch nicht vollständig den dort verlinkten Artikel: Mensch in Körper und Gesellschaft: Was heißt Freiheit?
Zum einen stellen Sie dort ebenfalls sehr überzeugend die Interpretation von Experimenten im Rahmen der Hirnforschung in Frage. Zum anderen erklären Sie die Diskussion der Willensfreiheit für wenig ergiebig, da es sinnvoller sei, sich mit dem praktischen Freiheitsproblem zu beschäftigen, also z.B. mit der Frage wie Menschen in ihren Entscheidungsfindungen manipuliert werden.
Wenn ich Sie also richtig verstehe, setzen Sie die Willensfreiheit als gegeben voraus, ohne dies explizit zu begründen oder zu diskutieren, zumindest im Rahmen der genannten Beiträge. Sie begnügen sich damit, die naturwissenschaftlich unterfütterten Schein-Widerlegungen der Willensfreiheit ihrerseits zu widerlegen.
Nun halte ich die Frage nach der Existenz eines freien Willens tatsächlich für bedeutsam. Das heißt, ich denke es macht einen Unterschied, ob Menschen in unserer Zeit des erstarkten und weiter erstarkenden individuellen Bewusstseins davon überzeugt sind, dass sie schöpferische Wesen sind, oder ob sie davon ausgehen, dass sie selbst und ihr Handeln ein Produkt entweder von Zufällen oder von einer letztlich physikalisch gegründeten Notwendigkeit sind.
Das Konzept von Freiheit, das ich mir zu eigen gemacht habe, geht davon aus, dass ich mit meinem Bewusstsein an einer geistigen Welt teilhabe, in der die Gesetze der Physik keine Gültigkeit besitzen, dass ich somit auch einem physikalischen Determinismus niemals vollständig unterworfen bin.