Storchbraterei Ploing schrieb am 09.11.2016 20:36:
Dazu fällt mir ein, was Brecht Mutter Courage sagen ließ:
Und da konnt' er auch verlangen, dass man seinen Nächsten liebt, denn man war satt. Heutzutage ist das anders.
Die so hochgeschätzten "Werte" interessieren jene, die von ihrer Hände Arbeit nicht mehr leben können oder die schon wegrationalisiert wurden einen feuchten Dreck.
Werte sind ideologischer Überbau für Leute, die sie sich noch leisten können.
Das können die Opfer des Neoliberalismus zunehmend nicht mehr, weshalb diese "Werte" nichts anderes mehr als Heuchelei oder Ignoranz sind.
An dieser Stelle musst Du aber erklären, warum dann die Verlierer eines solchen Systems ausgerechnet dessen intensivsten Vertreter wählen.
Wenn einer neoliberal ist, dann Hr. Trump.
Und wenn Fr. Clinton heuchelt, dann heuchelt Hr. Trump dreimal.
Der Punkt scheint mir eher zu sein, dass Hr. Trump - obwohl Systemvertreter - am anderen Ende der sozialen Skala steht als Frau Clinton.
Hier scheint mir eher eine Identifikation stattzufinden. Nicht am System als solches.
Das sollten sich die noch satten Anhänger der "Refugees welcome" Fraktion der Linken auch mal zu Herzen nehmen.
Naja, 1990 haben wir eine ganze DDR voller Flüchtlinge aufgenommen.
Nannte sich "Wiedervereinigung".
ICH wollte die damals nicht haben. :)
Aber es war wohl - wie letztes Jahr bei den Flüchtlingen - eine humanitäre Geste.
Ausgerechnet dort ist die "Wut" (oder sollen wir es Mikroaggression nennen..) gegenüber Flüchtlingen besonders gross.
Trump ist ein Heuchler, aber er hat eine schlafende Nation aufgeweckt und das ist gut.
Vielleicht wachen nun endlich auch die linken Träumer auf und stellen sich den Realitäten: Leute lest mal wieder Brecht.
Hr. Trump hat gar nichts und geweckt höchstens seine Eitelkeit.
Da erweist Du ihm zu viel der Ehre.
Er ist nur soweit gekommen, weil er ausreichend Steigbügelhalter hatte.
Mit der vielbeschworenen neoliberalistischen "eigenen Kraft" ist es bei ihm nicht weit her.
mfg.de