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  • Xyrus

mehr als 1000 Beiträge seit 10.06.2005

Zweiklassengesellschaft

Aus meiner Sicht haben wir eine Zweiklassengesellschaft.

Die erste Klasse ist diejenige, die die wirtschaftliche Verantwortung trägt.
Dazu gehören alle Bürger, die ihre Steuern und Sozialabgaben zahlen, sich an Recht und Gesetz halten, ihren Job machen und damit zur Wertschöpfung in der Gesellschaft beitragen.

Warum tragen diese Leute die wirtschaftliche Verantwortung?
Ganz einfach, weil sich politische Entscheidungen direkt auf ihre wirtschaftlichen Verhältnisse auswirken (z.B. Steuer- und Abgabenerhöhungen usw.)

Zur anderen Klasse gehören diejenigen, die auf Kosten der ersten Klasse leben.
hier sind zu nennen
- Politiker
- Banken
- Großkonzerne
- Transferleistungsempfänger

Warum trägt die zweite Klasse keine wirtschaftliche Verantwortung?

- Politiker
Politiker tragen zwar politische Verantwortung, sie müssen z.B. ihren Hut nehmen, wenn sie scheitern, aber die wirtschaftlichen Konsequenzen sind eher moderat. So erhalten sie weiterhin ihre Altersbezüge oder bekommen lukrative Beraterverträge bei Großkonzernen. Wenn also die Bundesrepublik z.B. auf Millionenschaden verklagt und verurteilt wird, weil Frau Merkel die Energiewende herbei geführt hat, indem sie bestehende Verträge gecancelt hat, hat das keine wirtschaftlichen Konsequenzen für sie, die Zeche zahlt die erste Klasse. Dazu kommt dass gerade die Politiker immer wieder an die Solidarität appellieren, sich in der Praxis aber dem Solidarsystem selbst entziehen. Das heißt, Steuererhöhungen betreffen nicht ihre Diäten und aus der gesetzlichen "solidarischen" Krankenversicherung haben sich die Politiker sowieso verabschiedet. "Solidarität" gilt also nur für die erste Klasse. Auch Recht und Gesetz wurde von dieser Spezies missachtet, nach dem Motto "Not kennt kein Gebot", wenn man z.B. an die Einhaltung der EU-Verträge denkt (Nobail-out-Klausel usw.).

- Banken
Wie wir aus der Finanzkrise gelernt haben, unterliegen Baken auch keinen marktwirtschaftlichen Prinzipien. Banken können sich darauf verlassen, dass die Politik sie raushaut zu Lasten der ersten Klasse, wenn sie sich verspekuliert haben. Die Gewinne werden gern privatisiert, aber die Risiken dann sozialisiert. Also auch Banken tragen keine wirtschaftliche Verantwortung.

- Großkonzerne
Großkonzernen hat die Politik (z.B. Herr Junker) ganz legal per Gesetz ermöglicht, Steuerschlupflöcher zu nutzen. Dabei dürfen diese Konzerne über sogenannte Zweckgesellschaften oder Trusts, die ihre Eigentümer nicht vor dem Fiskus offen legen müssen, ihre Gewinne ins Ausland zu verschieben. Durch diesen Trick entziehen sich jene ebenfalls der wirtschaftlichen Verantwortung. Fast alle namhaften Großkonzerne haben eine Briefkastenfirma in Delaware oder dergleichen.

- Transferleistungsempfänger
da sie ja offensichtlich von der ersten Klasse leben, muss man nicht mehr viel dazu sagen.

Aus dieser Gegenüberstellung kann man also leicht erkennen, wer die Verantwortung trägt und wer sie nicht trägt, wer die Entscheidungen in der Gesellschaft trifft und wer die Zeche für diese (Fehl-) Entscheidungen bezahlen muss.

Im Klartext bedeutet das, Entscheidung und Haftung liegen in unterschiedlichen Verantwortungsbereichen.

Dieses Muster zieht sich durch die letzten 10 Jahre wie ein roter Faden, egal, ob es um die Bankenkriese geht, die Eurokrise oder die Flüchtlingskrise.

Da die Mitte zur ersten Klasse gehört, die die Zeche bezahlen muss, ist es nur logisch, dass sie sich anderen politischen Parteien zuwendet und daraus eine Opposition zur etablierten Politik erwächst.
Das meint der Autor sicher mit der "Gefahr aus der Mitte".

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