> Ich hatte vor Jahren schon mal was von solch einer Klage gelesen, das
> lief ungefähr so ab: Die Klageschrift war recht schlampig und wurde
> dann vor dem US-Gericht abgewiesen. Grund: Klageschrift konnte nicht
> zugestellt werden. Die hatte in Berlin keiner entgegengenommen - der
> Kaiser war nicht mehr da! ;)
Das ist dieselbe Klage. Es gibt gar keine neue, auch wenn der Artikel
das suggeriert. Neubers Artikel hat keinerlei Neuigkeitswert. Er
bringt mal wieder alles durcheinander.
„Nun klagen die Nachkommen der Opfer in den USA.“ Unsinn, alles schon
länger her. Von neuen Klagen gibt es keine Nachricht.
Die 2001 vor dem US-Bundes-Gericht in Washington gegen die
Bundesrepublik eingereichte Klage wurde schon vor längerer Zeit
abgewiesen (Grund Staatsimmunität, Unzustellbarkeit). Die Klage gegen
die Firmen vor einem US-Provinzgericht ruht seit 2004.
Wie wäre es mal mit Journalismus gewesen? Z.B. mit einer Aufklärung,
auf welche völkerrechtlichen Tatbestände die Klagen gründen (um 1900
war ja weitgehend nur die Beziehung von regulären Truppen
untereinander geregelt. Man müsst eine Klage anders begründen. Wie
wäre mal interessant zu erfahren.)
Und dass das Geschehen in Deutschland nicht aufgearbeitet würde, ist
in Hinblick auf die politische Diskussion und Publizistik des letzten
20 Jahre ja auch wohl eine sehr gewagte Aussage. Man schaue sich mal
die Archive von Spiegel, Zeit usw., sowie die wissenschaftlichen
Buchveröffentlichungen der letzten Jahre an. "Verdrängtes Massaker"?,
nun ja. Dessen ungeachtet: Eine symbolische wie substanzielle Zahlung
könnte Deutschland wirklich vornehmen (Allein schon um die Staaten zu
ärgern, die noch viel mehr koloniale Verbrechen zu begleichen
hätten.)
PS: Die Gedenktafel für den Afrikastein in Berlin ist übrigens schon
längst hergestellt und wird bei passender Gelegenheit wohl im Herbst
angebracht.