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624 Beiträge seit 22.01.2007

Ein wichtiger Punkt.

Aber natürlich "schwer vermittelbar", wie man so sagt. Der deutsche
Wohlstand ist von den heute lebenden Deutschen nicht erarbeitet
worden, sondern insgesamt ein Produkt der deutschen Geschichte. Schon
aus diesem Faktor ergibt sich die moralische Verpflichtung, auch
historische Verantwortungen gemeinschaftlich zu tragen. Wer davon
nichts wissen will, soll auswandern und jedenfalls nicht
selbstverständlich die Leistungen in Anspruch nehmen, die
Generationen vor ihm erbracht haben.

Es ist immer wieder lustig zu sehen, wieviele Leute aufheulen und von
"Schuld" oder "Kollektivschuld" reden ("Verantwortung" wäre wohl
passender, ist als Konzept für viele aber schon zu schwierig) wenn es
um Belastungen durch die deutsche Geschichte geht - und gleichzeitig
völlig ungeniert (und vor allem: unwissend) Infrastruktur und Kapital
in Anspruch nehmen, zu dessen Akkumulation sie nichts beigetragen
haben.

Selbstverständlich kann man über die Frage einer Entschädigung für
die Herero diskutieren - keine Ahnung, ob das sinnvoll ist. Aber jede
Verantwortung mit dem Hinweis abzulehnen, es gebe keine
"Vererbbarkeit von Schuld" ist schon dünn.

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