Stimmt schon, dass wir eine wachsende Horde an Bullshit-"Wissenschaftlern" haben.
Aber auch in MINT läuft so manches schief.
Ich erinnere mich da an zwei hoch prestigeträchtige Papers von den Lieblingen des Chefs. Die hatten nur ein Problem: Die Datenbasis wurde über 6 Monate mit Analysegeräten gemessen, die so richtig abartig neben der Kalibrierung lagen.
- Die Kolleginnen wussten es nicht und hatten keine Lust sich in Gerät und Methode einzulesen "Probe einlegen - Knopf drücken und nach 6 Stunden die Ergebnisse vom Messrechner ziehen - Fertig!"
- Ihren Vorgänger hatte man so übel vergrault, dass er sein Wissen nicht weitergab
- Der zuständige Techniker hatte von dem Apparat keine Ahnung und ganz allgemein keine Lust auf Arbeit (Öffentlicher-Dienst-Syndrom)
- Die Wartung durch den Hersteller wurde aus Kostengründen abbestellt - gleichzeitig wurden für mehrere Millionen € andere Geräte angeschafft, aber die 5k€ für den Service hatte man nicht - "das ist eine andere Kostenstelle"
Nachdem dann jemand mit etwas mehr Anhung zumindest die wöchentlich fällige end-user-calibration nach einem Jahr mal wieder durchgeführt hatte, war das Geschrei groß.
Die neu gemessenen Daten (Kalibrierung 10% daneben) passten nämlich nicht mehr zu denen von vorher (Kalibrierung >100% daneben). Da waren die Papers aber schon vom peer-review zurück.
Glaubst du, da hat jemand neu gemessen, den Fehler eingestanden oder die Papers korrigiert / zurückgezogen?
(...und das war noch relativ harmlos. Die Beiden haben wenigstens überhaupt gemessen)
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.04.2020 05:16).