Im Bereich Biomedizin, Psychologie ist schon seit Dekaden bekannt, dass die "reproducibility rate" unter 30% liegt, wenn man versucht stichprobenartig Ergebnisse aus Papern zu wiederholen.
In der Physik/Ingenieurswissenschaftne kommt das auch vor, siehe Jan Hendrik Schön. Aber das meiste ist eben bis auf ein paar Stellen nach dem Komma exakt messbar. Schummeln fliegt irgendwann auf. In der Biomedizin anscheinend erst wenn der Autor verstorben ist.
Gute Forscher versuchen mit der richtigen Idee Fördergelder zu kriegen die sie in Ruhe arbeiten lassen an der Realisation von Ideen im Labor, nicht nur um nen Titel/feste Stelle zu bekommen. Hab noch keinen Physiker kennengelernt der so ist, dafür bieten sich guten Leuten in dem Fach zu viele berufliche Chancen, dass sie sich ne feste Stelle irgendwo im schlecht bezahlten öfftl. Dienst ergaunern müssten.. Und das spielt dann auch die größte Rolle bei der Berufung auf feste Stellen. Wer hat wieviel Fördergelder eingeworben, Projekte geleitet, Patente erzielt. Ob jemand 50 oder 200 Paper publiziert hat interessiert da nicht viel, weil der exp. Aufwand sowieso oft kaum vergleichbar ist. In der Biomedizin ist das meist alles ein einziger unüberprüfbarer Eintopf.
Natürlich sind dann auch 70% der Fördergelder im Grunde verjuxt, was in die Milliarden, wenn nicht Billion weltweit geht. Gerade jetzt bei COVID-19 keine guten Aussichten.
Mit Peer Review ändert man hier garnix. Was besser wäre wenn die Ergebnisse eines Förderprojekts am Ende von einer nicht bekannten Gruppe (gegen Geld aus dem Förderprojekt wiederholt werden, mit genauer Anleitung muss dass in einem Bruchteil der Projektzeit möglich sein). Klappt das nicht, heisst es Geld zurück oder Malus bei den nächten Förderanträgen.
Abschlussberichte und das alles gibt es schon, aber das bringt halt nix, werden die Experimente nicht reproduziert endet man eben wieder beim gleichen Problem wie oben. Ist im Grunde ne simple logische Lösung, Wissenschaftlichkeit heisst zu aller erst Reproduzierbarkeit, die Frage ist warum das nicht implementiert wird, wenn 70% der gesamten Fördergelder schon verbrannt sind. Wahrscheinlich geht es um Animositäten das Medizin per se genauso eine harte Wissenschaft ist wie die Physik und die Forscher nur ehrlicher/besser werden müssen. Aber die Krux ist eher das Biomedizin multifaktoriell ist, eine Reproduktion ist also immer schwerer als ein reduktionistisches Physik-Experiment, folglich muss mehr Energie in die Reproduktion gesteckt werden.
Den Aufwand von Herrn Leonid Schneider in Ehren, aber das Problem ist anders gelagert und man wird ihm auch nur anders Herr.