Systemverwalter schrieb am 15.04.2020 23:49:
Wunderbar beschrieben, was auch ich als Ex-Chemieolympiadenteilnehmer genau so erleben (und erleiden) musste.
Mich hat man auch erstmal 6 Jahre experimentell arbeiten lassen und dabei zunächst 2.5 Jahre lang die 12 Jahre alte Detektorelektronik eines "neuen" Detektors in eine verwendbare Form Generalüberholen lassen und damit Daten auswerten lassen. Anschliessend brach man das Experiment ab und steckte mich 3.5 Jahre lang daran, einem Mitglied einer ganz grossen regierenden Volkspartei die Doktorarbeit zu erledigen, der kaum zur Uni kommen musste und sich dort laufend über mich beschwerte und mit seinen Programmierfehlern (insbes. Laufzeitfehler wie überlesene/überschrieben Arrays und Fehler bei Pointern oder undefinierten Variablen) und fast undebugbarem Stil in so einer mit hunderten Fehlern gespickten
Vorsortierungsroutine den ganzen Betrieb jahrelang aufgehalten hat. Der sollte dann mit Ergebnissen zu einem anderen einfacheren, von mir gefundenen Ergebnis promovieren, während ich nach fast 6 Jahren Doktorarbeit wieder ein neues, fast unmöglich erscheinendes Thema zu bearbeiten bekam, wobei man wohl etwartete, dass ich das alleine schon wegen zu geringer Statistik nicht schaffe. Zur Lösung musste obendrein u.a. ein eigentlich nach Lehrbuch-Unimathematik fast unlösbares mathemat. Problem in der Art der Erfindung einer Art Penrose-Moore-Pseudoinversen geköst werden.
Dann lies man mich fast 3 Jahre lang grundlos unbezahlt eine historische Einleitung immer wieder umschreiben, denn selbstverständlich sollte scheinbar der bereits damals schon 12 Monate in der Industrie tätige Parteibuch-Karrierist super sicher mit meinen Ergebnissen zeitlich vor mir promovieren. Obendrein hat man evtl. Noch versucht, mich mit einer neuen juristischen Frist abzusägen.
Die Krönung war dann das Ende von 2 Jahren Postdoc-Zeit dort, wo man von mir nach zig Zeitverträgen und 75%-Stellen auch noch jahrelange unbezahlte Weiterarbeit unter Drohungen, Schadensersatzforderungen in 6-stelliger Höhe und Beschimpfungen und der Forderung von Nacharbeit(!) wegen angeblich zu langsamer Arbeit erzwingen wollte. Da musste ich die grösste Anwaltskanzlei vor Ort einschalten, um das Institut verlassen zu können, denn sowas hat meine Familie selbst als Arbeitgeber in 90 Jahren Geschäftstätigkeit noch nicht erlebt.Einem strebsamen Ex-Jugend-Forscht-Sieger Physik erging es dort noch schlimmer:
Der wurde nach 10 Jahren Doktorarbeit dort ohne Promotion abgesägt und rausgeworfen...
Selbst schuld. Alle beide. Du und der Ex-Jungend-Forscht Sieger.
Wer seine Lebenszeit derart leichtfertig vergeuden lässt, soll sich auch nicht im Nachhinein darüber beschweren.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.04.2020 01:41).