Seit vielen Jahrzehnten ist wissenschaftlicher Schwindel überall dort ein Problem, wo die Interessen des Kapitals betroffen sind. Dabei gibt es zwei Varianten: Das eine sind Wissenschaften, in denen das Kapital an möglichst rascher industrieller Umsetzung der Erkenntnisse interessiert ist, wie etwa Pharmakologie, das andere sind Forschungsergebnisse, welche das Kapital gern begraben will, etwa in der Krebsforschung, Ökologie und Klimatologie. Im ersten Falle werden wacklige und zweifelhafte Forschungsergebnisse als solide dargestellt, im zweiten Falle wird von PR-Agenturen und Mietmäulern mit Doktortitel eine Kulisse aus Fake-Instituten und Fake-Publikationen aufgebaut, um in der Öffentlichkeit künstliche Zweifel an solider Forschung zu säen. Im ersten Falle geht es darum, potentielle neue Produkte als nützlich und ungefährlich darzustellen, indem man das Fachpublikum täuscht, im zweiten Falle darum, etablierte Produkte, die sich als gefährlich und schädlich erwiesen haben, noch möglichst lange auf dem Markt zu halten, indem man unter der Laien-Öffentlichkeit Zweifel an ihrer Schädlichkeit verbreitet.