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15 Beiträge seit 25.12.2004

Auf lange Sicht sind wir alle tot

Und auch in diesem Artikel wird das gerne so gesehen.

Und zum Schluß (wenn der Staat in die Überschuldung geraten ist),
wird dann der mächtigste Posten zuerst gekürzt. Das ist in
Wohlfahrtstaaten üblicherweise das Sozialbudget. Der bis dahin völlig
erodierte Fähigkeit zum Selbstschutz führt zu massiven Verwerfungen
in den sozial schwächeren Segmenten. Und die Dezivilisierung nimmt
ihren Lauf...

Wer das also gut finden, weil wir auf lange Sicht ja alle ohnehin tot
sind, der kann dem Artikel herzlich beipflichten.

Weiterhin weiß ich auch nicht wirklich, wie man einer Ordnung Beifall
zurufen kann, die dazu führt, dass "weiße" Arbeit das dreifache der
schwarzen Variante kostet. Wieviel Repression braucht eine solche
Gesellschaft, damit langfristig nicht die gesamte geleistete Arbeit
aus dem "Arbeitsmarkt" (damit ist i.d.R. derjenige gemeint, bei dem
es sich nicht um einen Markt handelt) in der Schwarzmarkt abwandert?
Der Geneigte kann ja mal bei Orwell nach Lösungen suchen.

Und zu aller letzt: Was genau ist denn jetzt eigentlich
Neoliberalismus? Ich kenne den Begriff eigentlich als
Ordoliberalismus. Heute wurde die Bedeutung so dermaßen gehijacked,
dass doch niemand ernstlich mehr sagen kann, was sich dahinter
eigentlich verbergen soll.

Und wie äußert sich die angebliche neoliberale Teufelspolitik? Ich
kann in der deutschen Staatsquote keinerlei Tendenz zur Abkehr von
der Umverteilung erkennen. Wird in 100 Jahren in den Geschichtsbücher
stehen: Das Zeitalter des Turbokapialismus war begeleitet von
Staatsquoten um die 50 Prozent, einem direkten Umveteilungsbudget von
25% des BIP sowie weiteren Umverteilungsleistungen?
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