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  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Blick zurück

Ein Gutes hat er ja, der Neoliberalismus, er zeigt uns wie sehr die
Wirtschaft nach dem Kriege von Keynes geprägt war. Die erfolgreichste
Wirtschaftsform, die die Menschheit je hatte, ist ohne Not verlassen
worden.

Beispiel : Nach Keynes sollen die Lohnabschlüsse "verteilungsneutral"
sein, das heißt sie sollen in der Höhe etwa von Inflation plus
Produktivitätszuwachs liegen. Nicht stur per Gesetz festgelegt,
sondern von Gewerkschaften durchgesetzt, die dieses Prinzip flexibel
durchsetzen. Um es kurz zu machen : Bis vor zehn Jahren waren sie
dazu in der Lage, heute sind wir schon Lichtjahre davon entfernt.
Mit dem Ergebnis, daß sich das Volkseinkommen zugunsten der Profite
und zuungunsten der Löhne bewegt. Die Profite werden wieder angelegt,
sie wollen eine ansehnliche Profitrate haben und schon ist der
Vorabzug, den man vorneweg aus dem Sozialprodukt für Profite
bereithalten muß, überpropotional größer geworden.
Vor den Profit aber haben die Götter den Umsatz gesetzt, der nun
wieder als Hauptträger den Massenumsatz hat. Der wiederum bricht ein,
und das System leidet an serinen inneren Widersprüchen u.a.
Arbeitslosigkeit. Letzter Ausweg : der Staat muß als Konsument
auftreten und sich heillos verschulden, siehe Japan mit 8 Prozent
eines BIP seit Jahren, die USA schließen auf.
Natürlich hat der Staat dann kein Geld mehr als Investor.

Viel zu wenig gefragt wird nach der Bilanz der "Privatisierungen".
Beispiel Post : 9500 von 14000 Filialen geschlossen, 60000
Arbeitsplätze vernichtet, das Päckchen kostet das Dreifache wie bei
der Staatspost, zwei Drittel der Briefkästen entfernt. Und Gewinn hat
sie auch gemacht, die Staatspost.

ISDN unter Postregie war ein durchschlagender Erfolg, UMTS kommt ewig
nicht in die Schuhe, weil sich die Privatfuzzies über die Standards
in die Wolle kriegen.

Was soll der Blödsinn ?



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