> in einem punkte, der damit verwandt ist, irrt aber mein vorredner,
> jede investition birgt das risiko ihres scheiterns. dabei ist es
> unrelevant, ob der staat oder ein privater kopf geld gibt.
Aber Achtung: bringt eine private Investition keinen Gewinn, dann
leiden darunter a. die Initiatoren und b. die Geldgeber, die im Falle
einer Insolvenz des Kreditnehmers in die Röhre schauen.
Der Unterschied öffentlicher und privater Investitionen liegt also
1. in der Responsibilität der Initiatoren - Amtsträger können für
Fehllenkungen nicht verantwortlich gemacht werden und haften auch
nicht mit eigenem Vermögen
2. Es gibt nicht die Möglichkeit der Insolvenz - der Steuerzahler
muss das alles zahlen.
3. Die Kreditgeber prüfen Projekte nicht auf ihre Tragfähigkeit -
siehe 2.
Im Wirtschaftsspiel der Großunternehmen, das muss klar ergänzt
werden, agieren diese zunehmend wie Staaten, da sich auch hier die
Kreditgeber sicher sein können, dass staatliche Intervention etwa die
Pleite von VW zu verhindern suchen würden, und von persönlicher
Verantwortung für den Unsinn, den sie entschieden haben kann
natürlich auch keine Rede sein - siehe VW-Phaeton-Werk in Leipzig.
Herr Piech, als Vorstandsvorsitzender einst verantwortlich, sitzt
jetzt im Aufsichtsrat - mit einer Totalrevision seiner gescheiterten
VW-Politik ist also nicht zu rechnen. Bei all den wirklich großen
Konzernen lassen sich die Probleme des Staates wiedererkennen - zu
Lasten der Arbeitnehmer und auch der Aktionäre.
[Ich schreibe das vor allem um klar zu machen, dass die
augenblicklich bestehenden Strukturen keinesfalls "verteidigenswert"
sind - nur nutzt es nichts, "Neoliberale" da zu prügeln, wo sie gar
nicht stehen. ]