Holden Caulfield schrieb am 24. Dezember 2004 0:57
> > der kapitalismus hat sich waehrend der zeit der konkurrierenden
> > systeme durch einen relativ hohen anteil staatlicher kontrolle und
> > staatlicher konzentration von kapital steuern lassen.
> Das würde ich so bestreiten. Die Staatsquote hat in Deutschland erst
> in den 90ern ihr Maximum erreicht. In der Zeit des
> "Wirtschaftswundern" hatten wir hier Verhältnisse wie zurzeit in den
> USA (Staatsquote um 30%).
Unter anderem, weil die Verschuldung des Staates damals in einem
Bereich lagen, in dem heute die Zinszahlungen liegen.
> Die "Deutschland AG" war eigentlich das klassische Monopol von
> Überkreuzbeteiligungen und gegenseitiger Einflussnahme. Diese
> Konstruktionen waren in anderen Ländern schlicht illegal. Der Staat
> hat gar nicht zu sagen, augeküngelt wurde beim "Frühstückskartell".
> Dies wurde im Laufe der 80er und 90er aufgebrochen (und anderem mit
> Aufbrechen der Produktpreisbindung).
Was der deutschen Industrie und Gesellschaft gar nicht so abträglich
war, und was in den USA zwar nicht offiziell aber indirekt noch heute
betrieben wird. und was sich ein Herr Putin anscheinend als Muster
ausgesucht hat.
> > imho wird diese entwicklung
> > zu einer weiteren gewaltigen umverteilung von kapital fuehren, in
> > dessen folge die akumulation zusammenbrechen musz und dieses system
> > kollabiert.
> Wieder einmal? Zur Erinnerung: Der Kapitalismus hat die
> Weltwirtschaftskrise, den zweiten Weltkrieg und den Zusammenbruch des
> Währungssystem "Bretton Woods" überlebt.
Das System und ein paar "Macher" im Hintergrund, die über das
zyklische Verhalten dieses Systems wissen, haben sogar sehr gut
überlebt, die paar zig-Millionen Menschen, die dabei alles verloren,
oder die dabei krepierten, sind wohl "Kollateralschäden", nach Deinem
"Wirtschaftsverständnis".
> > du sprichst ueber die letzen 30 jahre, im moment kehrt sich diese
> > entwicklung gerade ins gegenteil, weil eine verarmung der
> > gesellschaft dieser entwicklung entgegensteht.
> Das glaube ich nicht. Das Bürgertum verliert Privilegien. Dafür wird
> es größer.
Wo denn ???
Ich kenne jede Menge ehemals Selbständige und es werden immer mehr
und nicht weniger.
Bäcker, Metzger, Wirte, Spediteure. Alle Opfer der
Kapialkonzentration.
> > der kapitalismus hat sich waehrend der zeit der konkurrierenden
> > systeme durch einen relativ hohen anteil staatlicher kontrolle und
> > staatlicher konzentration von kapital steuern lassen.
> Das würde ich so bestreiten. Die Staatsquote hat in Deutschland erst
> in den 90ern ihr Maximum erreicht. In der Zeit des
> "Wirtschaftswundern" hatten wir hier Verhältnisse wie zurzeit in den
> USA (Staatsquote um 30%).
Unter anderem, weil die Verschuldung des Staates damals in einem
Bereich lagen, in dem heute die Zinszahlungen liegen.
> Die "Deutschland AG" war eigentlich das klassische Monopol von
> Überkreuzbeteiligungen und gegenseitiger Einflussnahme. Diese
> Konstruktionen waren in anderen Ländern schlicht illegal. Der Staat
> hat gar nicht zu sagen, augeküngelt wurde beim "Frühstückskartell".
> Dies wurde im Laufe der 80er und 90er aufgebrochen (und anderem mit
> Aufbrechen der Produktpreisbindung).
Was der deutschen Industrie und Gesellschaft gar nicht so abträglich
war, und was in den USA zwar nicht offiziell aber indirekt noch heute
betrieben wird. und was sich ein Herr Putin anscheinend als Muster
ausgesucht hat.
> > imho wird diese entwicklung
> > zu einer weiteren gewaltigen umverteilung von kapital fuehren, in
> > dessen folge die akumulation zusammenbrechen musz und dieses system
> > kollabiert.
> Wieder einmal? Zur Erinnerung: Der Kapitalismus hat die
> Weltwirtschaftskrise, den zweiten Weltkrieg und den Zusammenbruch des
> Währungssystem "Bretton Woods" überlebt.
Das System und ein paar "Macher" im Hintergrund, die über das
zyklische Verhalten dieses Systems wissen, haben sogar sehr gut
überlebt, die paar zig-Millionen Menschen, die dabei alles verloren,
oder die dabei krepierten, sind wohl "Kollateralschäden", nach Deinem
"Wirtschaftsverständnis".
> > du sprichst ueber die letzen 30 jahre, im moment kehrt sich diese
> > entwicklung gerade ins gegenteil, weil eine verarmung der
> > gesellschaft dieser entwicklung entgegensteht.
> Das glaube ich nicht. Das Bürgertum verliert Privilegien. Dafür wird
> es größer.
Wo denn ???
Ich kenne jede Menge ehemals Selbständige und es werden immer mehr
und nicht weniger.
Bäcker, Metzger, Wirte, Spediteure. Alle Opfer der
Kapialkonzentration.