> Ich habe keinerlei Dogmen vom Stapel gelasen. Im Gegenteil denke ich
> betont und bewußt unkategorisch. Richtig aber ist natürlich, dass man
> sich Argumentationen jederzeit sparen kann. Nur in einem Forum klappt
> das nicht.
Dogmatisch ist es zum Beispiel, wenn man bestreitet, dass der Markt
Hungernöte auch bei Vorhandensein von Lebensmitteln zulässt, obwohl
Amartya Sen dieses Thema ausgiebig erforscht hat und reale
Fallbeispiele benennt. (Z.B. Hungersnot in Bangladesch von 1974.)
Dogmatisch ist es ebenso zu behaupten, dass die Minimierung des
öffentlichen Sektors per se mehr Wohlstand und weniger Armut brächte,
obwohl es zahlreiche Gegenbeispiele von Chile bis Neuseeland gibt.
(Und die öffentlichen Sektoren der westlichen Mischwirtschaften
historisch gerade erst als Antwort auf die Probleme des
Manchester-Kapitalismus entstanden sind.)
> Da gibt es eine sehr breite Palette an Meinungen zum Thema
> Landbesitz. Streiten kann man auch darüber. Ich kenne aber bislang
> keinen Menschen, der nicht den Landbesitz mindestens einem Kollektiv
> zuspricht.
Fragt sich nur, was ein Staat anderes ist als ein an ein Territorium
gebundenes Kollektiv.
In einem Kollektiv gibt es jedoch zwangsläufig Interessenskonflikte
(der eine will einen Brunnen auf dem Dorfplatz anlegen, der andere
einen Teich), bei denen Entscheidungen herbeigeführt werden müssen.
Für das Zustandekommen solcher Entscheidungen gibt es aber im
wesentlichen nur zwei Möglichkeiten: Despotie oder Demokratie. (Und
jetzt komme mir bitte nicht mit so einem realitätsfremden Humbug wie
Bietverfahren oder ähnlichem anarcho-kapitalistischen Quatsch, der
zum einen unpraktikabel ist und zum anderen nur darauf hinausläuft,
dass wer das meiste geerbt hat, auch am meisten zu sagen hat.)
> > Da unser Grundgesetz keine Sezession auf friedlichem Wege zulässt,
> > bleibt Dir wohl nur noch der bewaffnete Kampf gegen die
> > verfassungsmäßige Ordnung.
>
> Das ist durch und durch falsch. Es gibt folgende Möglichkeiten: Keine
> Maßnahmen ergreifen, Petitionen schreiben, friedlich sezessionieren
> (Beispiel: Indien/Ghandi), etc. Dass dir nur der bewaffnete Kampf als
> Möglichkeit der Sezession einfällt wirft ein schlechtes Licht auf
> dich. Man könnte darüber zur Auffassung gelangen, dass du in
> militanten Denkschemata die Welt betrachtest. Das klang auch schon
> beim "Kampf aller gegen alle" an.
"Kampf aller gegen alle" erwähnte ich als einzige realistische
Alternative zur Staatenbildung. Ich begrüße es aber ausdrücklich,
dass der Mensch als soziales Wesen die Staatenbildung offenbar dem
"Kampf aller gegen alle" vorzieht.
Zur friedlichen Sezession: Wenn Du ein Stück Land findest, das
niemals von jemand anderem überquert werden muss und dass auch
niemand außer Dir bewirtschaften möchte, wenn Du außerdem garantieren
kannst, dass Du dieses Land nicht verlassen wirst und von dort keine
externen Effekte auf das Umland stattfinden, wird Dich sicher niemand
daran hindern, dort Deine eigene anarcho-kapitalistische
Neolithikum-Gesellschaft auszurufen. Diese Möglichkeit zur
friedlichen Sezession hast Du also tatsächlich.
In allen anderen Fällen hast Du in einer Demokratie die Mehrheit der
anderen gegen Dich und daher mit friedlichen Mitteln schlechte
Karten.
>
> > Ich hoffe allerdings im Sinne potenzieller
> > Opfer, dass Du dabei nicht so weit kommst wie Timothy McVeigh,
> > sondern dass man Dir schon vorher das Handwerk legt.
>
> Ich kenne den Kerl nicht, bin aber bis über beide Ohren friedliebend
> und hoffe daher, dass eine ausreichende Anzahl von Menschen zu der
> Überzeugung gelangt, dass sie mündig sind und sich folglich das
> menschliche Gewaltphänomen der Aufklärung geschlagen gibt. Wäre
> schön, wenn du deine Sprache auch ein wenig entwaffnen könntest, du
> richtest sie nämlich ad personam, was ich mindestens stilitisch für
> sehr schlecht halte.
Sorry, aber mit gefährlichem Unverstand habe ich nun mal keine
Geduld.
Also: Solange mir oder anderen Bürgern dieses unaufgeklärten
Gewalt-Staates keine Nachteile durch Deine Steinzeit-Gesellschaft
entstehen, wünsche ich Dir damit viel Erfolg!
> betont und bewußt unkategorisch. Richtig aber ist natürlich, dass man
> sich Argumentationen jederzeit sparen kann. Nur in einem Forum klappt
> das nicht.
Dogmatisch ist es zum Beispiel, wenn man bestreitet, dass der Markt
Hungernöte auch bei Vorhandensein von Lebensmitteln zulässt, obwohl
Amartya Sen dieses Thema ausgiebig erforscht hat und reale
Fallbeispiele benennt. (Z.B. Hungersnot in Bangladesch von 1974.)
Dogmatisch ist es ebenso zu behaupten, dass die Minimierung des
öffentlichen Sektors per se mehr Wohlstand und weniger Armut brächte,
obwohl es zahlreiche Gegenbeispiele von Chile bis Neuseeland gibt.
(Und die öffentlichen Sektoren der westlichen Mischwirtschaften
historisch gerade erst als Antwort auf die Probleme des
Manchester-Kapitalismus entstanden sind.)
> Da gibt es eine sehr breite Palette an Meinungen zum Thema
> Landbesitz. Streiten kann man auch darüber. Ich kenne aber bislang
> keinen Menschen, der nicht den Landbesitz mindestens einem Kollektiv
> zuspricht.
Fragt sich nur, was ein Staat anderes ist als ein an ein Territorium
gebundenes Kollektiv.
In einem Kollektiv gibt es jedoch zwangsläufig Interessenskonflikte
(der eine will einen Brunnen auf dem Dorfplatz anlegen, der andere
einen Teich), bei denen Entscheidungen herbeigeführt werden müssen.
Für das Zustandekommen solcher Entscheidungen gibt es aber im
wesentlichen nur zwei Möglichkeiten: Despotie oder Demokratie. (Und
jetzt komme mir bitte nicht mit so einem realitätsfremden Humbug wie
Bietverfahren oder ähnlichem anarcho-kapitalistischen Quatsch, der
zum einen unpraktikabel ist und zum anderen nur darauf hinausläuft,
dass wer das meiste geerbt hat, auch am meisten zu sagen hat.)
> > Da unser Grundgesetz keine Sezession auf friedlichem Wege zulässt,
> > bleibt Dir wohl nur noch der bewaffnete Kampf gegen die
> > verfassungsmäßige Ordnung.
>
> Das ist durch und durch falsch. Es gibt folgende Möglichkeiten: Keine
> Maßnahmen ergreifen, Petitionen schreiben, friedlich sezessionieren
> (Beispiel: Indien/Ghandi), etc. Dass dir nur der bewaffnete Kampf als
> Möglichkeit der Sezession einfällt wirft ein schlechtes Licht auf
> dich. Man könnte darüber zur Auffassung gelangen, dass du in
> militanten Denkschemata die Welt betrachtest. Das klang auch schon
> beim "Kampf aller gegen alle" an.
"Kampf aller gegen alle" erwähnte ich als einzige realistische
Alternative zur Staatenbildung. Ich begrüße es aber ausdrücklich,
dass der Mensch als soziales Wesen die Staatenbildung offenbar dem
"Kampf aller gegen alle" vorzieht.
Zur friedlichen Sezession: Wenn Du ein Stück Land findest, das
niemals von jemand anderem überquert werden muss und dass auch
niemand außer Dir bewirtschaften möchte, wenn Du außerdem garantieren
kannst, dass Du dieses Land nicht verlassen wirst und von dort keine
externen Effekte auf das Umland stattfinden, wird Dich sicher niemand
daran hindern, dort Deine eigene anarcho-kapitalistische
Neolithikum-Gesellschaft auszurufen. Diese Möglichkeit zur
friedlichen Sezession hast Du also tatsächlich.
In allen anderen Fällen hast Du in einer Demokratie die Mehrheit der
anderen gegen Dich und daher mit friedlichen Mitteln schlechte
Karten.
>
> > Ich hoffe allerdings im Sinne potenzieller
> > Opfer, dass Du dabei nicht so weit kommst wie Timothy McVeigh,
> > sondern dass man Dir schon vorher das Handwerk legt.
>
> Ich kenne den Kerl nicht, bin aber bis über beide Ohren friedliebend
> und hoffe daher, dass eine ausreichende Anzahl von Menschen zu der
> Überzeugung gelangt, dass sie mündig sind und sich folglich das
> menschliche Gewaltphänomen der Aufklärung geschlagen gibt. Wäre
> schön, wenn du deine Sprache auch ein wenig entwaffnen könntest, du
> richtest sie nämlich ad personam, was ich mindestens stilitisch für
> sehr schlecht halte.
Sorry, aber mit gefährlichem Unverstand habe ich nun mal keine
Geduld.
Also: Solange mir oder anderen Bürgern dieses unaufgeklärten
Gewalt-Staates keine Nachteile durch Deine Steinzeit-Gesellschaft
entstehen, wünsche ich Dir damit viel Erfolg!