Herr DM möchte wohl, dass das Internet hübsch wirkt, auch wenn es im Hintergrund brodelt, ähnlich wie bei den Stopschildern, die auch nur etwas vorgaukeln wollen, was es so nicht gibt.
Wenn jeder nur noch mit Realnamen im Netz auftritt, dann wird das ggf. bei manchen sogar dazu führen, dass sie nichts mehr sagen oder nur noch das, was erwünscht ist, dann wird der Rest halt heimlich gesagt und die Probleme bleiben bestehen.
Hinzu kommt, dass keiner der Apologeten für Realnamenzwänge jemals bisher die Problematiken, die damit einhergehen, anspricht, sondern sich stets nur auf das "Dann mäßigen sich die Leute" konzentrieren, was eher einem Wunschdenken entspricht, denn schon jetzt äujßern sich ja viele mit Realnamen, was aber die Äußerungen nicht wirklich sehr maßvoll erscheinen lässt - egal ob Thilo S., ob diver is-Kämpfer, ob npd-Kader usw, es gibt viele, die ja mit ihren Meinungen hausieren gehen und sich mit Realnamen zeigen.
Aber wie gesagt: entlarvend ist bei solchen Forderungen immer, was nicht gesagt wird. Eine anonyme bzw. pseudonyme Teilnahme an Kommunikation sowie natürlich auch die Möglichkeit, anonym oder pseudonym Daten zu versenden... ist essentiell für die Aufdeckung von Missständen (Whistleblowing), aber auch bei kontroversen Themen durchaus zu empfehlen - sonst wird man schnell Opfer von Verleumdung, Beleidigung, Drohungen usw.
http://www.heise.de/tp/news/Mir-doch-egal-wer-mir-schreibt-2016112.html