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  • kleines Licht

371 Beiträge seit 09.05.2019

Re: Für Pharma-/Medizinwirtschaft wäre Rente ab 75 ein Wachstumschub!

Kann ich bestätigen..
Quasi am Tag meines Rentenbeginns schmerzte die Hüfte, lang die Zähne zusammengebissen, Behandlung mit Physiotherapie war vermutlich sehr preisgünstig und erfolgreich. Ein Jahr später: kleiner Sturz, Oberarm gebrochen, typischer Osteoporose-Bruch, sagte der Reha-Arzt: Kosten OP, eine Woche Krankenhaus, Physiotherapie, ambulante Reha. Dann kam das Herz außer Takt: Kosten: Kardiologe, viele Male, Medikamente, EKGs immer wieder, Krankenhaus zur Kardioversion. Dann Sturz, Knie gebrochen: Kosten: Orthopäde, Röntgen, CT, MRT, Physiotherapie, Orthese. Ein paar weitere Stürze sind gut ausgegangen, Rippenprellung und Blutergüsse.
Jeden Winter Grippe, Kosten: 1,5 - 2 Wochen krank, seit einigen Jahren billiger, weil Grippeimpfung. Tinnitus und beginnende Schwerhörigkeit einseitig: Kosten: wenig, noch kein Hörgerät. Augen: grauer Star, Trübungen, Einblutungen und Netzhaut: Kosten: Gefühlt 1/2 Jahr im Wartezimmer des Augenarztes, Arbeitsausfall (Ich habe noch einen Minijob), Medikamente, jetzt OP mit Krankenhausaufenthalt.
Ach, die Zähne hab ich noch vergessen.
Deutlich langsameres Denken, Vergesslichkeit, Namen und Telefonnummern sind in den Windungen meines Hirns nur noch schwer aufzufinden. Wegen der Augen brauchte ich neuen Bildschirm am Arbeitsplatz (zahlt Arbeitgeber) . Lesen von Fachliteratur und Tageszeitung mühsam mit Lupe. Das dauert !!!
Und dazu diverse kleine Wehwehchen. Eigentlich bin ich , kaum 65 Jährchen und einige Monate alt, zum Kostenfaktor geworden und der Nutzen für den Arbeitgeber sinkt.
Ob ich mit 75 überhaupt noch was Sinnvolles mit sinnvollem Zeitaufwand tun kann, ist offen. Da ist mein Nutzen für die Volkswirtschaft am ehesten noch durch Enkelbetreuen einlösbar, aber ich kann das Kind nicht über die Treppe tragen.
Gehts also um meinen Nutzen für den Kapitalismus, dann zahlt die Solidargemeinschaft der Gesetzlich Versicherten fleißig an Gesundheitssystem und Pharmaindustrie und wir denken: Super, keiner bleibt zurück.
Zum Ausgleich sagt der Zahnarzt: Wenn Sie nicht diese Zusatzleistungen privat dazu kaufen, mache ich Ihnen nicht die von der Krankenkasse vorgesehene Regelversorgung. Was, Sie wollen nochmal über die Regelversorgung mit mir reden - neee - suchen Sie sich einen anderen Zahnarzt, ich behandle Sie überhaupt nicht mehr.

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