Emrymer schrieb am 13.07.2024 01:26:
Ein Vermögen (und auch hohes Gehalt) ist oft damit verbunden, dass man selbst auf Dinge wie einen noch tolleren Urlaub, ständig neue Haushaltsgeräte, Schmuck, Fahrzeuge, ... verzichtet hat
Ach, die armen, armen Reichen! Da könnten einem ja die Tränen kommen.
[Div. Schwachsinn entsorgt]
Wow, und dafür hast du >1 Jahr nachdenken müssen?
Meine Eltern sind übrigens angestellter Handwerker und Arzthelferin gewesen. Und genau aus diesen Erfahrungen heraus habe ich das geschrieben.
- Da mein Vater Handwerker ist, hat er viel selber gemacht und wir (hab auch einen Bruder) mussten viel helfen, auch mit profanen Dingen abseits des Heimwerkens wie regelm. fegen. Oder auch helfen uns um Oma und Opa zu kümmern. Oder um die gepatchtete Streuobstwiese kümmern.
- Urlaub gab's nur 1x/Jahr und da sind wir nie weit gefahren, max. eines der Nachbar-Bundesländer (und von dort aus evtl. ein Tagesausflug noch ein Bundesland weiter).
- Als ich >1h vor Schulbeginn in den Bus steigen musste für ca. 20km, habe ich auch keinen Roller bekommen bzw. auch weil die Oberstufe absehbar anstregend war (hatte davor "nur" Mittlere Reife gemacht), hatte ich keine Zeit sicher regelm. genug Geld für einen Roller etc. zu verdienen. Und Pedelecs (E-Tretunterstützung bis 25km/h) gab's noch nicht (oder wenn mind. ähnl. teuer wie ein Roller).
- Generell wurden eher spartanisch ausgestattete PKW gekauft und dann bis nahe zum wirtschaftl. Totalschaden gefahren. Meine Eltern hatten zusammen immer nur ein Auto. Als mein Bruder mit der Ausbildung fertig war, hat er sich auch eines gekauft. Ich habe lange das alte Auto von Opa nutzen dürfen (1980er-Jahre-Modell) bis ich mir nach dem Studium Ende der 2000er ein anderes Auto kaufen musste, was ich immernoch fahre.
- Und meine Eltern mussten eben ständig in das Haus investieren, bis ich es übernommen habe. Und jetzt muss ich ständig investieren. Z. B. wurde die Wohnung von meiner Oma jahrzehntelang nicht renoviert. Das musste erst erledigt werden, bevor meine Eltern runterziehen konnten. Das Dach ist auch absehbar fällig, dann muss noch eine Zwangs-Solaranlage drauf (wo man aufpassen muss, dass man sich nicht mit einer zu großen Anlage Probleme einhandelt, insb. wenn auf einem anderen Dach noch eine Zangs-Solaranlage fällig werden könnte).
Gleichzeitig ist es trotz Mietpreise auf dem Niveau des nahen Studentenwohnheims (bei sicherlich größeren Zimmern und eben weniger Leute pro Küche/Bad) in einer vollmöblierten Wohnung unmöglich studentische Mieter zu finden, trotz Anzeige beim zuständigen Studentenwerk (was die Wohnheime übrigens auch nicht voll kriegt). Und was andere Arten von Mietern angeht auch, nur eine Interessensbekundung trotz Kleinanzeige auf der Webseite der lokalen Tageszeitung. Trotzdem kriegt man hier als Vermieter ständig neuen Mist wie die Mietpreisbremse reingedrückt. Obwohl schon lange bekannt ist: https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-06/wohnungsmarkt-privateigentuemer-immobilienkonzerne-mietpreise
Fast 60 Prozent aller vermieteten Wohnungen sind im Eigentum von Privatpersonen, die nicht hauptberuflich Immobilen vermieten.
D.h. diese ganzen Diskussionen über "Reiche" treffen auch uns, sodass ich eben aus unserer Sicht geschrieben habe.
Aber insb. auch bei dir merkt man, dass es nur um Neid geht bzw. solche Leute wie du absolut nicht wahr haben wollen, dass es eben auch viele "Reiche" gibt, die sich das alles hart erarbeitet haben.
notting